Wer im Oberengstringer Gemeinderatszimmer nach guter Stimmung sucht, wird nicht fündig. Oder doch? Der Gemeinderat hat sich jetzt externe Hilfe geholt, um miteinander auszukommen.
Im Gemeinderat Oberengstringen begann 2021 eine neue Eiszeit: So entzog das Gremium dem langjährigen Gemeinderat René Beck (Mitte) mehrere seiner Aufgaben – Beck musste sodann als Präsident des Kontrollorgans der Limeco in Dietikon abtreten, die die Kehrichtverwertungsanlage und die Abwasserreinigungsanlage betreibt. Daraufhin gab Jürg Bruppacher (Mitte) seinen Rücktritt aus dem Oberengstringer Gemeinderat.
Wegen der Streitigkeiten im Gemeinderat zog die Gemeinde sodann einen externen Mediator hinzu, wie nun bekannt wird. Der Gemeinderat Oberengstringen teilte nämlich am Freitag mit: «Die Mediation, die der Gemeinderat Oberengstringen im Oktober 2021 wegen interner Differenzen bezüglich zahlreicher Sachfragen und Vorgehensweisen unter Leitung eines externen Mediators begonnen hatte, wurde am 2. April mit einer ganztägigen Veranstaltung abgeschlossen. Der Gemeinderat und der Gemeindeschreiber haben die vergangenen Ereignisse aufgearbeitet und dabei gemeinsam Strategien entwickelt, um eine kollegiale und sachbezogene Zusammenarbeit sicherzustellen. Gemeinsam wurden Vereinbarungen bezüglich Strukturen, Kommunikation, Umgang und Fehlerkultur getroffen. Es wurde Vertraulichkeit bezüglich weiterer Details vereinbart.» Wie viel das gekostet hat, ist also Geheimsache.
Der Oberengstringer Gemeinderat wird sich mit Beginn der neuen Legislatur, die von Sommer 2022 bis Sommer 2026 dauer, neu zusammensetzen. Am 27. März wurden bei den Gesamterneuerungswahlen gleich mehrere neue Personen in den Gemeinderat gewählt.