Auf dem Siemens-Areal entstehen 20'000 Quadratmeter Bürofläche für Jungfirmen.
Vier Stockwerke hoch wird das sich im Bau befindende Gebäude auf dem Siemens-Areal in Albisrieden. Der Grundriss sowie die erste Etage des Projektes Yond sind auf dem etwas über 9000 Quadratmeter grossen Gelände bereits sichtbar. Auf einer Nutzfläche von 20'000 Quadratmetern entstehen im Kreis 9 Arbeitsräume für Start-ups, Kreativ-, produzierendes sowie handwerkliches Gewerbe. Die Realisierung von Yond kostet die Areal-Besitzerin Swiss Prime Site knapp 90 Millionen Franken. Bezugsbereit sollen die Arbeitsflächen Anfang 2019 sein.
Gebaut wird nach einem neuen Konzept und für eine bestimmte Zielgruppe. Laut Thomas Hinderling, Areal Manager von Yond, habe man vor allem junge Unternehmen mit Mitarbeitenden, die um die Jahrtausendwende herum geboren wurden, oder Firmen, die von der Generation Y gegründet wurden, im Auge: «Sie haben ein starkes Bedürfnis nach Räumen, die auf innovative Weise Kreativität, Flexibilität und eine gute Arbeitsatmosphäre zugleich ermöglichen.»
Diese Bedarfsorientierung kommt schliesslich auch beim gesamten Projekt- und Bauprozess zur Anwendung, da sich dieser am ganzheitlichen Lebenszyklus des Bauwerks orientiert. Das Prinzip «Lean Construction» berücksichtigt, alle Phasen von der Planung über den Bau bis zur Nutzung sowie dem Rückbau mit dem Ziel jegliche Art von Verschwendung zu vermeiden. Die Optimierung der verwendeten und schliesslich vorhandenen Ressourcen ziehen sich bis zur Realisierung der Arbeitsplätze von Yond durch.
Die rohen, einfach gehaltenen, hellen und über fünf Meter hohen Industriehallen können durch das Einziehen von unterschiedlich grossen Zwischenböden, den Bedürfnissen und Flächenbedarf der Mieter angepasst werden. Die Mietpreise hängen neben der Fläche, auch von der Lage im Gebäude und der Vertragsdauer ab. Die Hallen ermöglichen eine Vergrösserung der Fläche von 80 Prozent, wodurch der durchschnittliche Quadratmeterpreis für die Mietfläche sinkt. Die Grundfläche auf dem Siemens-Areal kostet zwischen 295 und 370 Franken pro Quadratmeter und Jahr. Steigt der Flächenanteil der Halle durch den Einzug eines Zwischenbodens um 50 Prozent, bezahlt der Mieter für den zusätzlichen Platz 190 Franken pro Quadratmeter und Jahr. Weitere 30 Prozent Fläche kosten dann pro Quadratmeter jährlich 130 Franken. Neben Zwischenböden, Geländer und Treppe sind die Arbeitsräume mit einer Teeküche, Beleuchtung, Trennwänden und verglastem Sitzungszimmer sowie Sanitäranlagen ausgestattet. Die Gestaltung der Mietflächen werde in Zusammenarbeit mit den Mietern definiert wie Yond-Architekt Lukas Kueng sagt: «Die Umsetzung wird durch ein Planungsteam koordiniert und von der Eigentümerin übernommen.»
Ein öffentliches W-Lan ist in den Begegnungszonen des Gebäudes zugänglich und ein digitaler Eingangsbereich informiert und leitet Besucher zum entsprechenden Termin. Auch die Hausreinigung der öffentlichen Räume ist im Mietpreis inbegriffen. Darüber hinaus können kostenpflichtige Dienstleistungen wie die Reinigung der Büroräume oder die tägliche Abholung und Lieferung von Post dazugemietet werden. Entsprechend kostet ein 477 Quadratmeter grosser Raum pro Quadratmeter 324 Franken im Jahr.
Vergleichbare Liegenschaften, die Büroräume anbieten wie etwa ZRH-Plus am Flughafen in Kloten, das Imperial 54 in Zürich Oerlikon oder das Gebäude der Immobilienfirma Livit beim Letzipark in Altstetten, verlangen eine jährliche Miete zwischen 170 und 250 Franken pro Quadratmeter. Abgesehen von der Beleuchtung und den Sanitäranlagen müssen die Mieter die Fläche jedoch baulich selbstständig anpassen und einrichten. Mit dem Angebot von individualisierten Büroräumen sowie zusätzlichen Dienstleistungen ergänzt das Modell von Yond den Büroliegenschaftenmarkt mit einem vergleichbaren Preis-Leistungs-Verhältnis.
Mit der multiplen Raumnutzung und den Begegnungsräumen hoffen die Yond-Betreiber, den Anforderungen an künftige Arbeitsplätze, die Wohlbefinden und Produktivität fördern sollen, gerecht zu werden. Seit diesem Monat hat die Vermietung der Mietflächen begonnen. Bei der Auswahl achtet Yond auf eine funktionierende und belebende Community, wie Asset Managerin Britta Richli sagt.