Zürich
Die Swiss Star Apartments sind für Touristen und Geschäftsleute gedacht – doch auch Prostituierte mieten sich ein

Prostituierte mieten sich immer wieder in die Apartments von Swiss Star im Zürcher Kreis 4 ein – sehr zum Ärger des Betreibers und der Anwohner.

Céline Geneviève Sallustio
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Der Geschäftsführer von Swiss Star Apartments, Chadi Charouf, ärgert sich über die unerwünschten Mieter im Kreis 4. (Symbolbild)

Der Geschäftsführer von Swiss Star Apartments, Chadi Charouf, ärgert sich über die unerwünschten Mieter im Kreis 4. (Symbolbild)

Keystone

Die Swiss Star Apartments sind für Geschäftsleute und Touristen gedacht, die sich in der Stadt für kurze Zeit eine Bleibe suchen. Doch auch unerwünschte Gäste mieten sich dort ein Zimmer: «Allerdings gehen in den rund 50 1-Zimmer-Wohnungen in einer Liegenschaft im Kreis 4 in letzter Zeit viele Prostituierte ein und aus», sagt eine Anwohnerin gegenüber 20 Minuten, die dauerhaft dort wohnt: «Es sind sicher etwa 20 Sexarbeiter und Sexarbeiterinnen.»

Dieses Gewerbe verursache viel Lärm – zum Leiden der Anwohner. Freier würden mit ihren grossen Autos vor die Wohnungen fahren und es gäbe immer wieder Auseinandersetzungen zwischen Prostituierten und Freiern oder Zuhältern.

Stadtpolizei kann nicht viel machen

Der Stadtpolizei Zürich ist die Prostitution an dieser Adresse bekannt, wie Marc Surber gegenüber der Zeitung sagt: «Aufgrund von Reklamationen führen wir regelmässig Kontrollen durch.» Doch solange die Prostituierten eine Aufenthaltserlaubnis und Arbeitsbewilligung hätten, könne die Polizei nicht viel machen: «Wenn aber der Verdacht besteht, dass ein Verstoss gegen die Bau- und Zonenordnung besteht, orientieren wir die zuständige Behörde.»

Viele Sexarbeiterinnen mieten sich temporär in die Liegenschaften ein, ohne dass die Vermieter über die Nutzung Bescheid wissen. Die sogenannten Pop-up-Salons hätten in den letzten Jahren in Zürich zugenommen, wie Surber weiter sagt. «Auch andere Betreiber von Apartment-Hotels oder Menschen, die ihre Wohnung untervermieten, sind davon betroffen.»

Geschäftsführer von Swiss Star Apartments ärgert sich

Der stellvertretende Geschäftsführer von Swiss Star Apartments, Chadi Charouf, ärgert sich über die Pop-up-Salons, denn diese seien rufschädigend. Doch es sei sehr schwierig dagegen vorzugehen, da die Kunden jeweils online ein Apartment buchen. «Da ist es fast unmöglich, zu erkennen, ob jemand Prostitution betreiben will.»

Erhalte man aber entsprechende Hinweise von Anwohnern, hole man sofort die Polizei. Charouf ist bewusst, dass die Polizei meistens wenig machen kann: «Wir wollen aber potenzielle Bordellbetreiber wenigstens abschrecken.»