Polemik zum 1. April
«Vox Populi» auf SRF

Schriftsteller Giuseppe Gracia über die neue Stossrichtung beim Schweizer Fernsehen.

Giuseppe Gracia
Giuseppe Gracia
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KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Nach dem Abgang von «Arena»Moderator Jonas Projer» stockt das Schweizer Fernsehen den Bereich Talkshow auf. Neben bekannten Formaten wie «Club» oder «Schawinski» wird es neu auch eine Sendung für nicht-linke Zuschauer geben. Dabei kommt es zur Kooperation
mit Blocher-TV und der Video-Redaktion der «Weltwoche». Die neue, auf Montag 22.20 Uhr geplante Show heisst «Vox Populi».

Dazu erklärt SRF-Direktorin Nathalie Wappler: «Es gibt Zuschauer, die nicht SP oder die Grünen wählen. Es sind einzelne Liberale und Bürgerliche, denen wir entsprechend dem Ausgewogenheits-Gebot entgegenkommen.» Ein Entschluss, den über 500 Journalisten und Kulturschaffende kritisieren in der Sorge, dass der Rechtspopulismus eine Plattform bekommt.

Die Eidgenössische Medienkommission schreibt in einem Brief ans Parlament: «Viel Arbeit hat es gekostet, das Schweizer Fernsehen zu jenem Service public zu bringen, von dem wir heute alle profitieren, mehrsprachig und hochwertig sozialistisch. Das darf nicht gefährdet werden.»

Vorfreude auf die neue Sendung äussern die Präsidenten von CVP, FDP und SVP. «Es ist gut, wenn sich Liberale und Bürgerliche nicht länger wie Linksgrüne benehmen müssen, nur damit sie in eine SRF-Sendung eingeladen werden», heisst es in einer gemeinsamen Stellungnahme.