Illegal auf Güterzügen durch die Gegend gondeln – das hat in den USA hundert Jahre Tradition. Aber die Sache ist keineswegs so schön, wie die Lieder darüber klingen.
Gut situierte graue Panther träumen gern davon. Wie Eric Clapton bei seinem nostalgischen Blues «Heads in Georgia» (zusammen mit dem vor einem Jahr verstorbenen JJ Cale): «Well, wir können mit alten Güterzügen durch die Gegend gondeln ...» Selbst in alten Hobo-Zeiten war das nicht annähernd so easy, wie es Clapton/Cale besingen. Und nicht im Entferntesten so hart aber echt, wie es Jack London beschreibt. Bis heute ist das illegale Reiten von Frachtzügen eine mörderische Strapaze geblieben. Nur die Richtung hat geändert: Statt verarmte Amerikaner kreuz und quer durch Midwest, fahren heute abgerissene Zentralamerikaner in einer Richtung – strikt nach Norden. «Bestie» nennen sie den Zug. Ihre Zahl auf den Dächern der Güterwaggons hat abgenommen in letzter Zeit – die Sache ist offenbar noch gefährlicher geworden. Foto: rebecca blackwell/key