Zur Analyse «Wie politisch soll die katholische Kirche sein», Ausgabe vom 30. März
Wir kennen es aus der Politik: Die Opposition wirft der herrschenden Regierung Fehlverhalten und Misswirtschaft vor, stellt plakative Forderungen und leistet Versprechungen, die niemals erfüllt werden können. Vergleichbar präsentiert sich aktuell die Situation vor den am Wochenende anstehenden Kirchenratswahlen der Katholischen Kirchgemeinde Luzern.
Zu einer Analyse hätte es gehört, die geäusserte Polemik kritisch zu hinterfragen und auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen. Stattdessen wurden Voten ungefiltert übernommen und Gegendarstellungen der Adressaten ignoriert.
Tatsächlich geniessen Ökologie und Nachhaltigkeit in der Katholischen Kirche Stadt Luzern einen sehr hohen Stellenwert. So werden beispielsweise die neuen Überbauungen im Wesemlin und Ausserschachen vollständig mit Erdwärme beheizt und sind komplett mit Photovoltaik-Anlagen belegt. Zugunsten der Opfer des Ukraine-Kriegs wurden kurzfristig 63000 Franken bereitgestellt. Eine grössere Summe ist geplant, erfordert aber die Zustimmung des Parlaments.
Die Katholische Kirche Stadt Luzern unterstützt zahlreiche Projekte und Organisationen finanziell, ideell und teilweise auch personell. Dazu gehören unter anderem die kirchliche Gassenarbeit, Hilfsleistungen in Krisengebieten oder die Unterstützung der Jugendverbände Pfadi und Jungwacht/Blauring. Letztere werden nicht nur finanziell und durch Zurverfügungstellung von Räumen unterstützt, sondern auch personell durch einen Präses.
Man kann immer alles noch besser machen. Aber wohl kaum durch Slogans und Parolen: «Es gibt nichts Gutes. Ausser man tut es.»
Susanna Bertschmann, Kirchenratspräsidentin Katholische Kirchgemeinde Luzern