Startseite
Nachrichten
Schweiz (Nachrichten)
Nach der EU stimmt auch der Bundesrat dem vollständigen Beitritt Kroatiens zum Schengen-Raum zu. Damit entfallen ab Neujahr ebenso die Grenzkontrollen von der Schweiz in das Balkanland.
Brüssel hat vorgespurt. Am Mittwoch nun hat der Bundesrat nachgezogen. Wie die Landesregierung in Bern gleichentags mitteilt, handelt es sich bei dem Beschluss um eine Weiterentwicklung des Schengen-Besitzstandes. Zu deren Übernahmen habe sich die Schweiz im Rahmen des Schengen-Assoziierungsabkommens verpflichtet.
Wie der Bundesrat weiter schreibt, entfallen damit per 1. Januar 2023 die Personenkontrollen an den kroatischen Landes- und Seegrenzen zu anderen Schengen-Staaten. An Flughäfen würden die Kontrollen jedoch erst mit dem Flugplanwechsel vom 26. März 2023 entfallen. Zudem wird Kroatien ab kommendem Jahr auch Schengen-Visa ausstellen können.
Dem Schengen-Raum gehören derzeit 22 EU-Staaten sowie Norwegen, Liechtenstein, Island und die Schweiz an. Nach der Verständigung der zuständigen EU-Minister zur vollständigen Aufnahme Kroatiens am 8. Dezember war die Freude in dem Balkanstaat gross. Insbesondere für Touristen dürften damit die Reise deutlich einfacher werden. Bislang standen etwa Feriengäste aus der Schweiz im Sommer an der Grenze oft stundenlang im Stau.
Mit der in Brüssel getroffenen und nun von Bern übernommenen Entscheidung steht die erste Schengen-Erweiterung seit mehr als zehn Jahren bevor. 2011 wurden die Kontrollen an den Landgrenzen zu Liechtenstein aufgehoben. Kroatien wird 2023 zudem den Euro als Zahlungsmittel ein. Die bisherige Währung Kuna hat ausgedient.
Gegen die vollständige Aufnahme von Bulgarien und Rumänien in den Schengen-Raum durch den Europäischen Rat dagegen gab es vorab aus Österreich heftigen Widerstand. Der Nachbarstaat argumentierte mit offenen Fragen betreffend die illegale Migration.
Die Niederlande wiederum wehrten sich aufgrund von Bedenken wegen der Korruption gegen den Beitritt Bulgariens. Anders Deutschland: Berlin machte sich Anfang Dezember in Brüssel stark, alle drei osteuropäischen Länder gleichzeitig vollständig in den Schengen-Raum aufzunehmen. (sat/dpa)