Notleidende Bevölkerung
Schweiz kündigt weitere Hilfe für Menschen in Afghanistan an

Die Notlage in Afghanistan spitzt sich zu. Nun engagiert sich die Schweiz zusätzlich. An einer UNO-Konferenz stellte Bundespräsident Ignazio Cassis Gelder über 30 Millionen Franken in Aussicht.

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Aussenminister Cassis kündigte zusätzliche Hilfsgelder für Afghanistan an. (Archivbild)

Aussenminister Cassis kündigte zusätzliche Hilfsgelder für Afghanistan an. (Archivbild)

Keystone

Seit der Machtübernahme der Taliban im letzten August durchlebt die afghanische Bevölkerung eine schlimme Zeit. Mittlerweile ist ein grosser Teil der Mittelklasse in die Armut gerutscht. Gemäss Schätzungen der UNO sind knapp zwei Drittel der Bevölkerung auf Nothilfe angewiesen. Mehr als die Hälfte der Kinder ist von akuter Unterernährung bedroht.

Vor diesem Hintergrund hat sich die Schweiz entschieden, für die humanitäre Hilfe bis Ende Jahr 30 Millionen Franken zu sprechen. Das kündigte Aussenminister Ignazio Cassis am Donnerstag an einer UNO-Konferenz zu Afghanistan in Genf an. Die Schweiz sei «äusserst besorgt über die Verschärfung der Notlage und die sich verschlimmernde Menschenrechtssituation in Afghanistan», heisst es in einer Mitteilung des Aussendepartements (EDA).

In seiner Rede unterstrich Cassis, dass finanzielle Unterstützung allein nicht ausreichen werde. Er verwies auf die jüngst beschlossenen Schulschliessungen für Mädchen über 12 Jahren. Er forderte die Taliban auf, das Recht auf Bildung einzuhalten. Auf diplomatischer Ebene sei die Schweiz bereit, ihre Guten Dienste zugunsten der afghanischen Bevölkerung anzubieten, so Cassis weiter. (rwa)