TRINKWASSER
Besserer Grundwasserschutz: Parlament nimmt Kantone in die Pflicht

Die Kantone müssen Gebiete erfassen, in denen verschmutztes Wasser von der Oberfläche ins Grundwasser gelangen könnte. Das hat das Parlament beschlossen.

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Geht es nach dem Parlament, soll das Schweizer Grundwasser besser geschützt werden. (Symbolbild)

Geht es nach dem Parlament, soll das Schweizer Grundwasser besser geschützt werden. (Symbolbild)

Keystone

(rwa/agl) Der Grossteil des Schweizer Trinkwassers wird aus dem Grundwasser entnommen. In vielen Grundwasservorkommen sind jedoch erhöhte Konzentrationen von Pflanzenschutzmitteln und ihren Abbauprodukten zu finden, vor allem in Ackerbaugebieten. Das Parlament fordert nun, die nutzbaren Grundwasservorkommen besser vor solchen Belastungen zu schützen. Seiner Ansicht nach sind klar bestimmte Zuströmbereiche nötig, um den Grundwasserschutz zu verbessern.

Der Nationalrat hat am Dienstag eine Motion des Solothurner SP-Ständerates Roberto Zanetti mit 130 zu 50 Stimmen gutgeheissen. Diese fordert, dass im Sinne des Vorsorgeprinzips deutlich mehr Zuströmbereiche bestimmt werden. Dabei handelt es sich um Gebiete im Umfeld von Grundwasserfassungen, in denen mit dem Oberflächenwasser Verunreinigungen ins Grundwasser gelangen können. «Wir wollen einen weiteren Fall Chlorthalonil verhindern», sagte Martina Munz (SP/SH) für die zuständige Kommission.

Die Kantone sollen diese Zuströmbereiche definieren. Der Bund soll dabei 40 Prozent der Kosten übernehmen, da die Bestimmung aufwendig ist. Anders als der Ständerat will der Nationalrat den Kantonen aber weniger Zeit einräumen. Statt bis 2035 sollen diese bis 2030 Zeit dafür haben. Dabei sollen sie regelmässig über die Fortschritte Bericht erstatten. Nun geht der abgeänderte Motionstext nochmals in den Ständerat.

Auch der Bundesrat unterstützt das Anliegen der Motion. Die Zuströmbereiche müssten als Teil des Grundwassersystems besser geschützt werden, sagte Umweltministerin Simonetta Sommaruga.