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Das Lauberhorn-Wochenende startet aus Schweizer Sicht perfekt. Marco Odermatt triumphiert beim Super-G in Wengen und versetzt die Konkurrenz ins Staunen. Beat Feuz erlebt auf der Strecke einen Schreckmoment, bleibt aber glücklicherweise unverletzt.
Beim Riesenslalom der vergangenen Woche in Adelboden waren alle Augen auf Marco Odermatt gerichtet. Der 24-jährige Nidwaldner hielt dem Druck stand, erlöste das Schweizer Publikum nach einer 14-jährigen Riesen-Durststrecke auf dem Chuenisbärgli. Fünf Tage später der Start beim Super-G in Wengen. Die Voraussetzungen nun andere. Der Schweizer Sportler des Jahres stand zwar in dieser Saison schon zweimal auf einem Super-G-Podest, doch die Favoritenrolle gehörte anderen.
Allen voran Aleksander Aamodt Kilde. Der Norweger stand in drei von den bisherigen vier Saisonrennen im Super-G zuoberst auf dem Podest. Am Ende blieb aber auch Kilde nur noch das Staunen: «Odermatt ist ein gewaltiger Typ. Unglaublich, was er macht».
Bei perfekten Bedingungen zaubert Marco Odermatt einen Traumlauf in den Schnee, strahlt bei der Zielankunft mit der Sonne um die Wette, realisiert den nächsten Heimsieg – unglaublich. Der Nidwaldner kam in Wengen zu seinem ersten Renneinsatz. «Ich habe mich selbst ein wenig überrascht. Ich habe mir schon etwas vorgenommen, wusste, dass es schwierig wird. Ich war äusserst motiviert, weil ich überhaupt keinen Druck verspürt habe. Ich habe mich sehr auf das Rennen gefreut», so Odermatt im TV-Interview.
Niemand wusste genau, was von diesem Rennen erwartet werden konnte. Weil sowohl in Lake Louise als auch in Bormio die Bedingungen kein Rennen zugelassen haben, kam Wengen zum Handkuss. Vor 28 Jahren wurde diese Disziplin letztmals am Lauberhorn ausgetragen. Und der äusserst temporeiche Super-G kam Odermatt entgegen. «Die Tore sind schon sehr schnell gekommen. Das war mal was anderes.»
Dem Schweizer Überflieger am nächsten kam der Norweger Kilde. Er büsste auf die Bestzeit 23 Hundertstel ein. Der Österreicher Matthias Mayer (+0.58) komplettierte das Podest. Mit Stefan Rogentin (11.), Niels Hintermann (14.), Loïc Meillard (15.) und Justin Murisier (26.) konnten weitere Schweizer Weltcup-Punkte sammeln.
Eine Schrecksekunde auf der Piste erlebte Beat Feuz. Beim Haneggschuss setzt der 34-jährige Emmentaler einen Schwung zu früh an und fliegt beinahe ab. Feuz bleibt im Rennen und trägt glücklicherweise keine Verletzung davon. «Ich habe gedacht, dass ich schon aus dem Rennen war. Ohne diesen Fehler wäre deutlich mehr möglich gewesen.» Am Ende klassierte sich Feuz auf dem 24. Rang.
Bereits morgen Freitag geht es am Lauberhorn weiter. Eine verkürzte Abfahrt steht auf dem Programm, am Samstag folgt die klassische Lauberhorn-Abfahrt. Am Sonntag sind dann die Techniker beim Slalom gefragt.