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Zwei Gymnastinnen des Nationalkaders kehren dem Spitzensport den Rücken. Nach den Rücktritten der beiden Athletinnen wird die Nationalkader-Gruppe nicht weitergeführt.
Der Schweizerische Turnverband (STV) vermeldet am Donnerstagabend zwei Rücktritte aus Nationalkader-Gruppe der Rhythmischen Gymnastik in einer Mitteilung. Auf den ersten Blick nichts aussergewöhnliches, doch die Folgen sind weitreichend.
Analena Lisa Hofer (15) begründet ihren Rückzug vom Leistungssport mit der aus ihrer Sicht unsicheren sportlichen Zukunft. Aleksandra Petrovic (15) macht Motivationsprobleme geltend. Mit den Rücktritten zählt die Nationalkader-Gruppe in Zukunft nur noch fünf Gymnastinnen. Hinzu kommt, dass die Rhythmische Gymnastik im Februar dieses Jahres von Swiss Olympic aufgrund der schlechteren sportlichen Resultate im vergangenen Olympia-Zyklus von Stufe 3 auf 4 zurückversetzt wurde. Statt 280'000 beträgt der Verbandsbeitrag nur noch 85'000 Franken.
«Wir wollen die Athletinnen ins Zentrum stellen und ihnen die bestmöglichen Rahmenbedingungen bieten. Die jetzige Situation verunmöglicht einen seriösen und professionellen Formaufbau, eine nachhaltige Planung und ein normales Gruppentraining. Die verbliebenen Gymnastinnen würden unter sehr grossem Druck stehen und teilweise unnötige gesundheitliche Risiken eingehen», sagt David Huser, Chef Spitzensport STV.
Nun arbeite der Schweizerische Turnverband an zwei Zukunftsszenarien für die Rhythmische Gymnastik, wie es in der Mitteilung heisst. Bis auf Weiteres wird auf eine Nationalkader-Gruppe verzichtet. Im vergangenen Jahr wurde beim STV nach den Skandalen in den beiden Sportarten Kunstturnen und Rhythmische Gymnastik fast die ganze Führung ausgetauscht. (gav)