Ski-WM
Die erste Medaille für die Schweiz: Holdener fährt in der Kombination auf Rang zwei – Shiffrin scheidet aus

Wendy Holdener realisiert am ersten Wettkampftag in Méribel die erste Medaille für die Schweiz. Die Schwyzerin fährt in der alpinen Kombination auf Rang zwei und sichert sich Silber.

Leandro De Mori
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Wendy Holdener gewinnt für die Schweiz die Silbermedaille in der Kombination.

Wendy Holdener gewinnt für die Schweiz die Silbermedaille in der Kombination.

Jean-Christophe Bott / KEYSTONE

Die alpine Kombination ist eine spezielle Disziplin. Eine, bei der es für viele Fahrerinnen gar nicht wirklich ums Ergebnis geht. Festzustellen ist dies an der Teilnehmerinnenliste des zweiten Laufs: Acht Fahrerinnen, darunter auch Lara Gut-Behrami, die zum Super-G gestartet sind, fehlten im Slalom. Sie nutzten den Super-G der Kombination lediglich als Training für das anstehende Rennen vom Mittwoch.

Und anders als in den Slalom-Rennen des Weltcups, war die Stimmung an der WM am Montag in Méribel schon bei der ersten Fahrerin des zweiten Laufes angespannt. Denn in der Kombination startet nicht wie üblicherweise die langsamste Fahrerin zuerst, sondern die schnellste des ersten Laufes.

So war Topfavoritin Mikaela Shiffrin bereits als vierte Fahrerin am Start – und war drauf und dran, sich die Führung von Federica Brignone zu schnappen. Ihren Rückstand von 0,96 Sekunden auf die Führende machte sie bis zum untersten Streckenabschnitt wett, verpasste aber nur wenige Meter vor dem Ziel eine Stange und schied aus. Ein Missgeschick an einer Stelle, wo der 27-jährigen Ausnahmeathletin eigentlich nie Fehler unterlaufen.

Wendy Holdener feiert mit dem Schweizer Skiteam die erste Medaille.

Wendy Holdener feiert mit dem Schweizer Skiteam die erste Medaille.

Bild: Marco Trovati / AP

Holdener mit Silber, Gisin enttäuscht

Von Shiffrins Ausfall profitierten die anderen Athletinnen, eine davon war Wendy Holdener. Auf Siegerin Brignone verlor die Schwyzerin zwar 1,62 Sekunden über beide Läufe, war aber dennoch die zweitschnellste Fahrerin des Teilnehmerinnenfeldes. Damit realisierte die Schwyzerin die erste Schweizer Medaille an den Weltmeisterschaften in Courchevel/Méribel. Bronze ging an die Österreicherin Ricarda Haaser.

Michelle Gisin beendete die Kombination auf dem enttäuschenden sechsten Rang. «Die Art und Weise, wie ich gefahren bin, hat mir nicht gefallen. Ich hatte zu viel Angst, auszuscheiden», sagte sie nach dem Rennen im Interview beim SRF. Und mit den Worten: «Es braucht sehr viel mentale Arbeit, um das jetzt aufzuarbeiten und weiterzumachen» blickte sie auf die kommenden Rennen.