Ski-WM
Kristoffersen ist Slalom-Weltmeister +++ Veranstalter ziehen positives Fazit +++ Holdener verpasst Gold nach Einfädler

Vom 6. bis 19. Februar steigt in den französischen Ortschaften Courchevel/Méribel die alpine Ski-WM. Wie viele Medaillen sichert sich die Schweiz? Dieser Ticker hält Sie über alles Wichtige auf dem Laufenden.

Sportredaktion
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Norweger Kristoffersen gewinnt Slalom vor Ginnis

150 000 Besucherinnen und Besucher bei Ski-WM

Die französischen Veranstalter um die ehemalige Skirennläuferin Perrine Pelen haben am letzten Tag der 47. alpinen Ski-Weltmeisterschaften erwartungsgemäss ein positives Fazit gezogen. Zufrieden zeigten sie sich auch mit dem Besuch an den zwölf Veranstaltungstagen. Insgesamt verfolgten inklusive des Slaloms der Männer am Sonntag 120.000 Zuschauerinnen und Zuschauer die 13 Wettbewerbe. Hinzu kamen 30.000, die dem Rahmenprogramm mit Siegerehrungen beiwohnten. (sid)

Holdener verpasst Gold nach Einfädler

Nach zwei Silbermedaillen erlebt Wendy Holdener einen bitteren WM-Abschluss. Die 29-jährige Schwyzerin ist beim Entscheidungslauf des Slaloms mit klarer Bestzeit unterwegs und damit auf Gold-Kurs. Mit einem satten Vorsprung von 72 Hundertstel nimmt sie den Schlussabschnitt in Angriff. Doch dann passiert das Unglück. Holdener fädelt ein und verpasst den Weltmeistertitel. Dieser geht an die kanadische Überraschungsfrau Laurence St-Germain, die in dieser Disziplin im Weltcup nie besser als Siebte war. Die 28-Jährige triumphiert 0.57 Sekunden vor der Amerikanerin Mikaela Shiffrin. Bronze geht an die Deutsche Lena Dürr (+0.69 Sekunden). Aline Danioth klassierte sich als beste Schweizerin auf dem sechten Rang (+0.97 Sekunden). (gav)

Ausgeschieden statt Weltmeisterin: Wendy Holdener scheidet im 2. Lauf des WM-Slaloms aus.

Ausgeschieden statt Weltmeisterin: Wendy Holdener scheidet im 2. Lauf des WM-Slaloms aus.

Keystone

Michelle Gisin verzichtet auf Start im 2. Lauf

Nach einem enttäuschenden ersten Lauf, verzichtet Michelle Gisin auf einen Start im zweiten Lauf, obwohl sie auch mit einem Resultat ausserhalb der Top 30 startberechtigt gewesen wäre. Gisin verlor in ihrem Lauf unglücklich den Griff an ihrem rechten Stock und klassierte sich auf dem 35. Rang mit 2,69 Sekunden Rückstand. 

Schweizer Doppelsieg im Riesenslalom

Was für ein Tag, was für ein Sieg: Ein besseres Resultat hätte sich die Ski-Schweiz wohl nicht ausmalen können. Marco Odermatt hat sich nach seinem Abfahrts-Gold auch im Riesenslalom zum Weltmeister gekrönt. Der furiose Nidwaldner triumphierte auf der eisigen Piste in Courchevel mit 32 Hundertsteln Vorsprung vor – keinem Geringeren als Loïc Meillard. Der Romand machte mit Silber den Schweizer Doppelsieg perfekt. Bronze ging an den Österreicher Marco Schwarz (+ 0,4 Sekunden), der nach dem ersten Lauf noch die Führung innegehabt hatte.

Loïc Meillard (links) und Marco Odermatt jubeln im Zielraum mit dem ganzen Staff von Swiss-Ski.

Loïc Meillard (links) und Marco Odermatt jubeln im Zielraum mit dem ganzen Staff von Swiss-Ski.

Sven Thomann/Freshfocus

Mäder verliert über 42 Sekunden auf die Besten

Wenn er sich auf die Piste begibt, zieht er die Aufmerksamkeit auf sich: Carlos Mäder, der Ski-Exot. Aufgewachsen ist er in Giswil im Kanton Obwalden, im WM-Riesenslalom trat er für sein Heimatland Ghana an. Mäder bestritt mit Startnummer 85 den ersten Lauf und konnte erwartungsgemäss nicht ganz mithalten mit den Profis. Auf den Österreicher Marco Schwarz, der zur Rennhälfte führte, hatte er 42,91 Sekunden Rückstand. Den Cut für den zweiten Lauf überstand Mäder nicht. Um sich für den zweiten Durchgang zu qualifizieren, hätte er sich unter den ersten 60 klassieren müssen. Mäder belegte aber den 64. Platz.

Carlos Mäder im Zielraum von Courchevel.

Carlos Mäder im Zielraum von Courchevel.

Bild: Sven Thomann/Freshfocus

Doppelt Odermatt im Riesenslalom nach?

Krönt sich Marco Odermatt nach seinem Abfahrts-Gold auch im Riesenslalom, seiner Lieblingsdisziplin, zum Weltmeister? Auch Loïc Meillard und Gino Caviezel rechnen sich Medaillenchancen aus. Das Rennen in Courchevel jetzt live:

Riesenslalom der Frauen live

Die Frauen gehen im Riesenslalom in Méribel auf Medaillenjagd. Was zeigen Wendy Holdener, Lara Gut-Behrami und Co.? Das Rennen im Stream und Ticker:

Holdener holt zweites Edelmetall

Wendy Holdener schlägt bei der Ski-WM erneut zu. Nach dem Silber-Gewinn in der Kombination darf sich die 29-jährige Schwyzerin bei der Dernière des Parallel-Rennens erneut über eine silberne Auszeichnung freuen. Im Final musste die Schweizerin lediglich der Norwegerin Maria Therese Tviberg um 67 Hundertstel den Vortritt gewähren.

«Nach meinem gestrigen Auftritt habe ich nicht mit dieser Leistung gerechnet. Es ist richtig cool, dass ich mich so steigern konnte. Das macht mich stolz. Ich habe mir gestern ein wenig Gedanken darüber gemacht, ob es wirklich das Richtige ist, so viele Rennen zu bestreiten. Ich wollte auf keinen Fall, dass der Slalom darunter leidet. Das Resultat gibt mir nun einen enormen Schub», so Holdener gegenüber SRF.

Wendy Holdener gewinnt im Parallel-Rennen Silber.

Wendy Holdener gewinnt im Parallel-Rennen Silber.

Keystone

Weitere Medaillenchance bei den Frauen

Der Parallel-Wettbewerb bietet den Schweizer Frauen eine weitere Chance auf Edelmetall. Mit Wendy Holdener, Andrea Ellenberger und Camille Rast konnten sich gleich drei Swiss-Ski-Athletinnen für den Wettkampf qualifizieren. Bei den Männern schaffte keiner den Sprung ins Achtelfinal. Verfolgen Sie das Rennen in unserem Live-Ticker und Stream.

Shiffrin trennt sich während WM von Chefcoach

Die amerikanische Ski-Überfliegerin Mikaela Shiffrin hat sich vor ihren wichtigsten Rennen bei der WM in Frankreich überraschend von ihrem langjährigen Cheftrainer Mike Day getrennt. «Ich habe mich entschieden, mit einer neuen Führung in meinem Team in die nächste Phase meiner Karriere zu gehen», teilte die Amerikanerin in einer Stellungnahme mit.

Day hatte seit 2016 mehr oder weniger als Cheftrainer für Shiffrin gearbeitet, die innerhalb des Verbandes ein eigenes Team unterhält. Allerdings ist bekannt, dass Shiffrins Mutter Eileen die starke Figur im Hintergrund ist und sich daher auch als wichtigste Ansprechpartnerin in sportlichen Fragen sieht. Sie begleitet ihre Tochter regelmässig im Weltcup, vor allem nach dem Tod von Shiffrins Vater vor drei Jahren.

Die unerwartete Trennung von Day erfolgt unmittelbar vor dem WM-Riesenslalom am Donnerstag, in dem Shiffrin ebenso wie im WM-Slalom am Samstag als Favoritin auf Gold gilt. (sid/gav)

Mikaela Shiffrin trennt sich kur vor dem Riesenslalom-Start von ihrem langjährigen Coach.

Mikaela Shiffrin trennt sich kur vor dem Riesenslalom-Start von ihrem langjährigen Coach.

Gabriele Facciotti / AP

Parallelrennen: Drei Schweizerinnen im Final

Drei Schweizerinnen haben beim Parallel-Event die Qualifikation für den Final geschafft. Wendy Holdener, Andrea Ellenberger und Camille Rast meisterten am Dienstag die Hürde, während einzig Aline Danioth scheiterte. Bei den Männern verlief die Qualifikation ungleich weniger erfolgreich: Mit Gino Caviezel, Thomas Tumler, Semyel Bissig und Livio Simonet verpassten sämtliche Schweizer den Sprung in die Endrunde. Der Medaillenkampf findet am Mittwoch statt. (dur)

Wendy Holdener fährt am Mittwoch im Parellelrennen um Edelmetall.

Wendy Holdener fährt am Mittwoch im Parellelrennen um Edelmetall.

Keystone

Team-Event endet mit Enttäuschung

Die Vorzeichen waren optimal. Im Vorjahr ging in Méribel beim Saisonfinal ein Team-Wettbewerb über die Bühne. Die siegreiche Equipe? Die Schweiz. Klar, dass sich Swiss-Ski auf der gleichen Piste an der Ski-WM einen Podestplatz in dieser Disziplin ausrechnete. Doch der Traum endete jäh im Viertelfinal.

Gegen Lettland wurden Wendy Holdener, Semyel Bissig, Andrea Ellenberger und Livio Simonet in der ersten Runde ihrer Favoritenrolle noch gerecht. Gegen Lettland setzten sich die Schweizer noch problemlos mit 4:0 durch. Im Viertelfinal konnten Holdener und Simonet ihre Läufe zwar für sich entscheiden, doch weil die Kanadier mit den zwei schnellsten Läufen insgesamt 27 Hundertstel schneller waren, ging das Duell zugunsten der Nordamerikaner aus – eine Enttäuschung für das Schweizer Team.

Den Weltmeistertitel sicherte sich die USA. Das Team bestehend aus Nina O’Brien, River Radamus, Paula Moltzan und Tommy Ford setzte sich im Final gegen Norwegen durch. Die Kanadier schnappten sich Bronze und Österreich musste mit Rang 4 vorliebnehmen.

Die Schweiz scheitert im Team-Event bereits im Viertelfinal.

Die Schweiz scheitert im Team-Event bereits im Viertelfinal.

Keystone

Team-Event: Schweiz trifft auf Lettland

Nach dem gestrigen Ruhetag steht an der Ski-WM in Courchevel/Méribel das nächste Rennen auf dem Programm. Ab 12.15 Uhr bietet sich der Schweiz beim Team-Event die nächste Chance auf Edelmetall. Für Swiss-Ski gehen Wendy Holdener Andrea Ellenberger, Livio Simonet und Semyel Bissig an den Start. Beim Team-Event an der Weltmeisterschaft vor zwei Jahren in Cortina musste die Schweiz mit dem unliebsamen 4. Rang vorliebnehmen. Nun soll der Sprung aufs Podium gelingen. Die erste Hürde im Achtelfinal lautet Lettland.

Kann die Schweiz beim Team-Event zuschlagen?

Kann die Schweiz beim Team-Event zuschlagen?

Keystone

Holdener führt Schweizer Team-Aufgebot an

Swiss-Ski hat das Aufgebot für den Team-Wettkampf an der WM in Méribel bekannt gegeben. Wendy Holdener, Andrea Ellenberger, Livio Simonet und Semyel Bissig steigen am Dienstag für die Schweiz ins Medaillenrennen. Als Ersatz sind Aline Danioth und Thomas Tumler vorgesehen.

Der Start zu den im Parallel-Format ausgetragenen K.o.-Duellen erfolgt um 12 Uhr. Pro Runde gibt es jeweils vier Duelle, bei Gleichstand entscheidet die Summe der beiden besten Einzelzeiten je Geschlecht über das Weiterkommen. Gefahren wird mit Riesenslalom-Ski. (sda)

Wendy Holdener, die in der Kombination die Silbermedaille gewann (Bild), ist Teil des Schweizer Quartetts für den Teamevent.

Wendy Holdener, die in der Kombination die Silbermedaille gewann (Bild), ist Teil des Schweizer Quartetts für den Teamevent.

Keystone

Marco Odermatt krönt sich zum Weltmeister

Das ist der absolute Wahnsinn: Marco Odermatt ist Abfahrtsweltmeister! Und dies ist sein erster Sieg in einer Abfahrt überhaupt. Mit Startnummer 10 ins Rennen gestartet, lieferte der Nidwaldner eine unglaublich saubere und vor allem schnelle Fahrt ab. Einzig Topfavorit Aleksander Kilde konnte dem Schweizer das Wasser reichen. Der Norweger überquerte die Ziellinie mit einer knappen halben Sekunde Rückstand und holt sich Silber. Zu Bronze schaffte es der Kanadier Cameron Alexander mit 89 Hundertstelsekunden Rückstand. 

Marco Odermatt kürt sich zum Weltmeister.

Marco Odermatt kürt sich zum Weltmeister. 

Keystone

Justin Murisier verbuchte einen Fehler im Zielhang und landete zusammen mit Niels Hintermann ex aequo auf Rang 10. Die beiden verloren 1,23 Sekunden auf ihren Teamkollegen.

Kann sein Glück kaum fassen: Marco Odermatt.

Kann sein Glück kaum fassen: Marco Odermatt. 

Keystone

Noch während dem Rennen wurde Odermatt zum Interview beim Schweizer Fernsehen gebeten. Von den Emotionen übermannt sagte er: «Ich habe noch nie solche Emotionen durchlebt, ich habe gar Tränen in den Augen.» 

Erst als sein grösster Rivale Aleksander Kilde im Ziel war, konnte sich Odermatt entspannen. Nach dem Rennen bestätigte der frischgebackene Weltmeister, dass er schon während der Fahrt spürte, dass ihm ein ganz grosser Wurf gelungen ist. Er verglich das Überfahren der Ziellinie mit seinem Gefühl beim Olympiasieg im Riesen vor einem Jahr in Beijing.

Das WM-Podest: Kilde, Odermatt und Alexander.

Das WM-Podest: Kilde, Odermatt und Alexander.

Keystone

Silbermedaillen-Gewinner Kilde ging als Topfavorit ins Rennen. Noch oben am Start habe er die Fahrt von Odermatt auf dem Bildschirm verfolgt. «Da wusste ich, ich muss Vollgas geben. Marco hat eine unglaubliche Leistung gezeigt, ich versuchte es ihm nachzumachen, aber es ist mir nicht so gut gelungen. Darum habe ich auch nur Silber gewonnen», so der sympathische Norweger. Und auch der Bronzemedaillen-Gewinner Cameron Alexander würdigte die Leistung Odermatts und fügte an: «It feels really really really good.» (keg)

Die Abfahrt der Männer steht an: Wer krönt sich zum Weltmeister?

Am heutigen Sonntag steht die mit Spannung erwartete Abfahrt der Männer auf dem WM-Programm. Aleksander Kilde (NOR) und Vincent Kriechmayr (AUT) gehen als Topfavoriten ins Rennen. Daneben rechnen sich aber auch Mattia Casse (ITA), Super-G-Weltmeister James Crawford (CAN) und die beiden Schweizer Marco Odermatt und Niels Hintermann Chancen auf eine Medaille aus. Wer gewinnt? Hier erfahren Sie es – los geht es um 11.00 Uhr.

Schwarz verblüfft im Abschlusstraining der Männer-Abfahrt

Marco Schwarz fuhr im Abschlusstraining der Männer zur Abfahrt vom Sonntag die klare Bestzeit. Der österreichische Edeltechniker und Allrounder, der schon im Super-G (6.) und in der Kombination (2.) demonstriert hat, dass ihm der Speed-Hang in Courchevel liegt, war 66 Hundertstel schneller als der Kanadier Brodie Seger.

Die Topfavoriten Aleksander Kilde (7.), Marco Odermatt (15.) und Vincent Kriechmayr (17.) deckten ihre Karten noch nicht auf. Bester Schweizer war Niels Hintermann als Vierzehnter. Die letzten zwei Schweizer Starttickets hatten die Trainer bereits am Freitag an Alexis Monney (am Samstag 25.) und Justin Murisier (41.) vergeben. (sda)

Marco Odermatt hält sich im Abschlusstraining noch bedeckt.

Marco Odermatt hält sich im Abschlusstraining noch bedeckt.

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Jasmine Flury gelingt Gold-Überraschung an der WM in Méribel

Sensation aus Schweizer Sicht an der WM der Frauen in Méribel! Die 29-jährige Jasmine Flury rast überraschend zum Weltmeistertitel in der Königsdisziplin. Titelverteidigerin Corinne Suter gewinnt die Bronzemedaille!

Das Siegerpodest mit Jasmine Flury als Weltmeisterin.

Das Siegerpodest mit Jasmine Flury als Weltmeisterin. 

Keystone

Mit Startnummer zwei ins Rennen gestartet, gelang Flury eine schnelle und saubere Fahrt. Noch wusste niemand, wie viel die Zeit der Bündnerin wert war.

Schon mit Startnummer 6 bretterte die Favoritin Sofia Goggia auf die Piste. Doch die wilde Italienerin riskierte zu viel, fädelte bei einem Tor ein und wurde disqualifiziert. Goggia suchte nach dem Rennen keine Ausreden, dennoch war die tiefe Trauer nach dem Tod der Ex-Teamkollegin Elena Fanchini spürbar. Goggia und andere Fahrerinnen wie Lara Gut-Behrami gedachten der Verstorbenen mit einem Trauerfloor am Arm. 

In Gedanken woanders: Sofia Goggia.

In Gedanken woanders: Sofia Goggia.

Keystone

Mit Startnummer acht ins Rennen startete die Titelverteidigerin Corinne Suter. Die Schweizerin zeigte eine massive Steigerung zu den vergangenen Tagen, konnte ihre Unsicherheit der Trainings ablegen und flog geschmeidig über die Piste. Es reichte zwar nicht für die Titelverteidigung, aber mit einem hauchdünnen Rückstand von 12 Hundertstel für den ehrwüridgen Bronze-Platz. Die Emotionen waren riesig. Nach ihrem Sturz in Cortina erlitt Suter eine Hirnerschütterung, kämpfte sich zurück und zeigte, dass sie die Frau für Grossanlässe ist. Die Schwyzerin erschien mit Tränen in den Augen zum Fernsehinterview und sagte:

«Ich wollte nicht weinen, aber das ist unmöglich.»

Einzig die Österreicherin Nina Ortlieb konnte sich mit 4 Hundertstel Rückstand zwischen Flury und Suter schieben. 

Liess Jasmine Flury zittern: Corinne Suter.

Liess Jasmine Flury zittern: Corinne Suter. 

Keystone

Flury konnte im Fernsehinterview die Tränen fast nicht zurückhalten. In einer Pause des Rennens sagte sie: «Mir ist eine super Fahrt gelungen. Doch das Warten auf dem Leaderstuhl ist wahnsinnig nervenaufreibend.»

Viele Emotionen auf dem Leaderstuhl für Jasmine Flury.

Viele Emotionen auf dem Leaderstuhl für Jasmine Flury.

Keystone

Und so konnte ihr auch Topfavoritin Lara-Gut Behrami das Wasser nicht reichen. Die Tessinerin verlor 71 Hundertstelsekunden auf ihre Teamkollegin – Rang 9. Und auch Geburtstagskind Priska Nufer schaffte es nur auf Rang 11.

Nachdem auch weitere Favoritinnen wie Ilka Stuhec (Rang 6), Elena Curtoni (Rang 13) und Kajsa Vickhoff Lie (Rang 15) im Ziel waren, konnte Jasmine Flury ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie fiel ihrer besten Freundin Corinne Suter um den Hals. Im Fernsehinterview sagte sie: 

«Es fühlt sich für mich noch immer nicht real an. Aber dass es für den Weltmeistertitel reicht und Corinne noch dritte wird ist unfassbar. Es war immer ein Traum einen WM-Titel zu gewinnen. Heute passte einfach alles zusammen.»

Morgen Sonntag findet um 11 Uhr die Abfahrt der Männer in Courchevel statt. (keg)

Jasmine Flury konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten.

Jasmine Flury konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten.

Keystone

Startplatz gesichert: Monney mit starker Trainingsleistung

Alexis Monney zeigt im zweiten Training für die WM-Abfahrt vom Sonntag in Courchevel eine starke Leistung. Der Freiburger wird als bester Schweizer Dritter und sichert sich wie Justin Murisier für das Rennen einen Startplatz. Schneller als der 23-jährige Monney, der sich die WM-Selektion mit den Rängen 10 und 11 in den Weltcup-Abfahrten in Wengen und Kitzbühel verdiente, waren nur der Italiener Christof Innerhofer, im ersten Training hinter dem Norweger Aleksander Kilde Zweiter, und Super-G-Weltmeister James Crawford aus Kanada. Monney, vor drei Jahren Junioren-Weltmeister in der Abfahrt, kommt damit zu seiner WM-Premiere bei der Elite.

Justin Murisier genügte Platz 8, um sich die Teilnahme zu sichern. Der Walliser ist ebenfalls zum ersten Mal in einer WM-Abfahrt am Start. Giles Roulin und Stefan Rogentin, die sich auch Hoffnungen auf einen Startplatz machen konnten, beendeten das zweite Training in den Rängen 15 und 18 und müssen zuschauen. Niels Hintermann war zusammen mit Marco Odermatt für die Abfahrt gesetzt.

Odermatt gehörte wie Kilde und Titelverteidiger Vincent Kriechmayr aus Österreich zu den Fahrern, die am Freitag auf den Start verzichteten. (sda)

Alexis Monney zeigte eine starke Trainingsleistung.

Alexis Monney zeigte eine starke Trainingsleistung.

Keystone

Nufer komplettiert  das Schweizer Aufgebot für die Abfahrt der Frauen

Priska Nufer komplettiert das Schweizer Quintett am Samstag in der WM-Abfahrt der Frauen in Méribel. Sie setzt sich im Duell zweier Obwaldnerinnen gegen Michelle Gisin durch. Ihren Startplatz im Schweizer Aufgebot, das dank Titelverteidigerin Corinne Suter aus fünf Fahrerinnen besteht, hatten neben der Schwyzerin Lara Gut-Behrami, Joana Hählen und Jasmine Flury zum vornherein auf sicher.

Priska Nufer im Abfahrts-Training.

Priska Nufer im Abfahrts-Training.

Marco Trovati / AP

In den ersten zwei Trainings waren Priska Nufer und Michelle Gisin praktisch gleich schnell gewesen, in der abschliessenden Einheit am Freitag hatte die Fahrerin aus Alpnach die Nase mit 35 Hundertsteln Vorsprung deutlicher vorne. Priska Nufer reihte sich unmittelbar hinter Lara Gut-Behrami und Jasmine Flury und vor Joana Hählen auf Platz 7 ein, Michelle Gisin folgte auf Platz 13. Corinne Suter blieb mit knapp zwei Sekunden Rückstand Rang 23. Die Schnellste war wie im ersten Training die Italienerin Sofia Goggia, die damit ihre Favoritenrolle nochmals untermauerte. (sda)

Super-G der Männer: Crawford stellt Odermatt und Kilde in den Schatten

Überraschung an der Ski-WM: Weder Marco Odermatt noch Aleksander Kilde sicherten sich ihre erste WM-Goldmedaille im Super-G in Courchevel. Sechs Super-G wurden in dieser Saison vor der WM gefahren, sechs Mal machten die beiden Überflieger Marco Odermatt und Aleksander Kilde den Sieg unter sich aus. Dementsprechend wurden die beiden Dominatoren vor dem Rennen als klare Favoriten gehandelt. Mit Sieger James Crawford rechneten wohl die wenigsten.

Gehörte lediglich zum erweiterten Favoritenkreis: James Crawford.

Gehörte lediglich zum erweiterten Favoritenkreis: James Crawford.

Keystone

Marco Odermatt, der sich aufgrund eines Sturzes von Dominik Paris mit leichter Verzögerung aus dem Starthäuschen katapultierte, legte eine solide Fahrt hin, welche ihm die zwischenzeitliche Führung vor Landsmann Loïc Meillard sicherte. Doch bereits kurz nach der Überquerung der Ziellinie ahnte der skeptische Odermatt, dass es womöglich nicht zum ganz grossen Coup reichen würde. Später sagte er bei SRF:

«Es war eigentlich eine Solide Fahrt ohne Fehler, aber im Ziel hatte ich dann schon das Gefühl, dass der Vorsprung ein wenig zu klein sei.»

Der 25-Jährige bekam Recht, am Schluss fehlten ihm elf Hundertstel auf einen Podestplatz. Zuerst unterbot der französische Routinier Alexis Pinturault die Zeit des Innerschweizers, ehe der Norweger Aleksander Kilde die Zeit des Franzosen nochmals um 0.25 Sekunden unterbot. Doch auch diese Zeit reichte nicht zur Gold-Medaille.

Der Kanadier James Crawford stellte sie alle in den Schatten. Mit einer Zeit von 1:07,22 überquerte der 25-Jährige die Ziellinie einen Hundertstel schneller als Kilde. Zur Überraschung vieler meisterte der Kanadier den vom Schweizer Trainer Reto Nydegger gesteckten Kurs am schnellsten. Nach einem verhaltenen Start brillierte Crawford mit einer risikoreichen Fahrt im Mittel- und Schlussteil. Mit seiner Zeit verwies Crawford den gleichaltrigen Odermatt auf den vierten Rang. Während Odermatt weiter auf seine erste WM-Medaille warten muss, kann sich Kilde immerhin über Silber freuen. Alexis Pinturault sicherte sich wie bereits an der letzten WM die Bronze-Medaille.

Die Abwechslung von Schatten und Sonneneinfall sorgten für tückische Verhältnisse auf der «Eclipse». Der Schweizer Gino Caviezel verpasste im mittleren Teil ein Tor und schied aus. Der amtierende österreichische Super-G-Weltmeister Vincent Kriechmayr verpasste die Titelverteidigung mit dem 12. Rang klar.

Loïc Meillard, der als zweiter Fahrer an den Start ging, klassierte sich auf dem achten Schlussrang und sicherte sich somit sein zweitbestes Saisonergebnis. Bei SRF zeigte sich der Westschweizer zufrieden mit seiner Fahrt. «Heute war gut für den Kopf und es hat Spass gemacht, darauf kann man aufbauen, um nächste Woche ganz bereit zu sein.» Der vierte Schweizer Stefan Rogentin fuhr auf den 19. Schlussrang. Am Sonntag kriegen die Schweizer Speed-Spezialisten mit der Abfahrt die nächste Chance auf eine Medaille. (tga)

«Die WM-Medaille wird früher oder später noch kommen»: Das sagt Marco Odermatt nach dem Super-G

Beitrag: Katja Jeggli

Bassino holt sich WM-Gold

Es war ein kleines Favoritensterben beim ersten Speedrennen der Frauen der alpinen Ski- WM in Méribel. Grosse Hoffnungen aus Schweizer Sicht lagen auf Titelverteidigerin Lara Gut-Behrami. Sie sagte im Vorfeld, sie fühle sich ausgeruht und im Gleichgewicht. Mit der Startnummer 11 schoss die 31-jährige Tessinerin auf die Super-G-Strecke: Im oberen Teil startete sie gleich schnell wie die beiden Führenden Mikaela Shiffrin und Marta Bassino. Doch in der zweiten Hälfte hatte Gut-Behrami zu viele kleine Drifter aufzuweisen. Trotz einer starken Fahrt verliert die Schweizerin 37 Hundertstel auf die spätere Siegerin und nur vier Hundertstel zum Podest! Gut-Behrami zeigte sich im Fernsehinterview dennoch zufrieden:

«Im oberen Teil konnte ich frech fahren und eine enge Linie finden. Im unteren Teil wollte ich zu sauber auf dem Ski stehen, da verlor ich Zeit.»

Corinne Suter, kam direkt nach Gut-Behrami auf die WM-Piste. Sie zeigte ebenfalls im oberen Teil eine starke Leistung. Doch die Schweizer-Linie im unteren Teil war auch für Corinne Suter nicht erfolgreich, sie rutschte auf Rang 20 ab, verlor insgesamt 1,56 Sekunden.

Die Italienerin Marta Bassino konnte derweil auf dem Leaderthron entspannt Richtung Starthaus blicken und in die Sonne strahlen. Denn auch Seriensiegerin Mikaela Shiffrin konnte ihr das Wasser nicht reichen – der starke Schlussteil von Bassino war nicht mehr zu schlagen. Shiffrin verlor mit 11 Hundertstel nur einen Wimpernschlag auf die Italienerin. Marta Bassino freute sich sehr über ihren Sieg. Sie feiert im Super-G ihren ersten Sieg überhaupt. Im Interview sagte sie:

«Ich bin sehr glücklich. Es ist mein erster Sieg im Super-G, es ist ein Traum, der wahrgeworden ist. Ich brauche etwas Zeit um das zu begreifen.»

Platz drei teilen sich die Norwegerin Kajsa Vickhoff Lie und die Österreicherin Cornelia Hütter - beide verlieren 33 Hundertstel auf die neue Weltmeisterin.

Die weiteren Schweizerinnen zeigten eine solide Leistung. Michelle Gisin, als 10., bilanzierte im Schweizer Fernsehen: «Es war ein sauberer Lauf. Ich bin sehr zufrieden. Klar geht es hier um Medaillen, aber für mich geht es um weit mehr.» Joana Hählen schaffte es auf Rang 13. Jasmine Flury war die letzten Tage krank. Mit ihrem 22. Rang zeigte sie sich zuversichtlich für die Abfahrt. «Ich hoffe, dass ich die nächsten Tage noch etwas gesünder werde, damit ich Vollgas geben kann», so Flury, die für die Abfahrt bereits gesetzt ist. (keg)

Abfahrtstraining der Männer absolviert, Odermatt nimmts gelassen

Aleksander Kilde fuhr im ersten Training zur WM-Abfahrt der Männer vom Sonntag in Courchevel die Bestzeit. Der norwegische Topfavorit war 15 Hundertstel schneller als der Südtiroler Christof Innerhofer und 41 Hundertstel schneller als sein Landsmann Adrian Sejersted.

Bester Schweizer war Niels Hintermann als Vierter mit etwas mehr als einer halben Sekunde Rückstand. Stefan Rogentin, der seinen Startplatz im Gegensatz zu Hintermann noch nicht auf sicher hat, klassierte sich im 11. Rang. Justin Murisier und Marco Odermatt belegten die Plätze 20 und 21, wobei sich Odermatt vorsichtig an die Strecke herantastete und einige Male neben der Ideallinie fuhr.

Gilles Roulin landete nach einem Verschneider in den Fangnetzen. Der Zürcher, der in den Trainings mit Rogentin, Murisier und Alexis Monney um einen der beiden freien Schweizer Startplätze kämpft, konnte sich nach dem Sturz selber wieder aufrappeln. (sda)

Wendy Holdener ging es schlecht – nur merkte das fast niemand

Am Montag gewann Wendy Holdener an der Ski-WM in der Kombination die Silbermedaille. In den Wochen hatte die Schwyzerin eine schwierige Zeit durchlebt, aus der sie nun einen Weg zurück zur Freude fand: 

Pinturault gewinnt Gold in der Kombination

Alexis Pinturault hat WM-Gastgeber Frankreich die erste Medaille beschert: Der Allrounder gewann in der Kombination vor den Österreichern Marco Schwarz und Raphael Haaser. Die Schweizer gingen leer aus, Edelmetall-Hoffnung Loïc Meillard kam nicht über Rang sechs hinaus. (dur)

Podcast «Tribünengeflüster»

Holt Odermatt seine erste WM-Medaille? Verteidigt Lara Gut-Behrami ihre Titel erfolgreich? Ist die Schweiz eine bessere Ski-Nation als Österreich? Diese und weitere Fragen können Sie in der grossen Diskussion im CH-Media-Sportpodcast «Tribünengeflüster» hören: 

Goggia ist die Schnellste im Abfahrtstraining – Suter beste Schweizerin

Sofia Goggia setzte im ersten Training zur WM-Abfahrt der Frauen vom Samstag ein Zeichen. Das durch Stürze zuletzt etwas aus der Spur geratene italienische Speed-Ass fuhr in Méribel die Bestzeit. Einzig Goggias Landsfrau Elena Curtoni und die Slowenin Ilka Stuhec hielten den Rückstand unter einer halben Sekunde. Corinne Suter und Lara Gut-Behrami belegten die Ränge 9 und 10. Für Suter war es der erste Testlauf nach ihrer Auszeit aufgrund des heftigen Sturzes am 20. Januar in Cortina d’Ampezzo. Priska Nufer und Michelle Gisin, die sich in den Trainings um den fünften Schweizer Startplatz duellieren, reihten sich fast zeitgleich - und vor Jasmine Flury (27.) - auf den Plätzen 22 und 23 ein. (sda)

Die Kombination der Männer steht an

Nach den Frauen starten auch die Männer mit der alpinen Kombination in die Medaillenjagd. Um 11 Uhr beginnt der Super-G, um 14.30 Uhr der Slalomlauf. Der Live-Ticker hält Sie auf dem neuesten Stand der Dinge. (dur)

Holdener gewinnt Silber

Wendy Holdener gewinnt in der alpinen Kombination die Silbermedaille. Die Schwyzerin fährt hinter Federica Brignone auf Rang zwei, Bronze geht an die Österreicherin Ricarda Haaser.

Es geht weiter in Méribel

Nach der Mittagspause geht es im französischen Méribel in den Slalom der Frauen. Ob die Schweizerinnen eine Medaille abstauben, erfahren Sie in unserem Liveticker mit Stream:

Brignone führt – Gisin und Holdener mit Rückstand

Nach dem ersten Lauf in der Kombination führt Federica Brignone. Wendy Holdener und Michelle Gisin müssen einiges an Rückstand mit in den Slalom nehmen. Dieser beginnt um 14.30 Uhr.

Fuhr am schnellsten: Federica Brignone.

Fuhr am schnellsten: Federica Brignone.

Guillaume Horcajuelo / EPA

Die Frauen starten

Derweil treten die Frauen in der alpinen Kombination an. Den Liveticker mit Stream finden Sie hier:

Gisin und die Diskussionen über das Material

Michelle Gisin war in der Kombination das Mass aller Dinge. In dieser Saison ist es nicht ganz so einfach. Die Engelbergerin kämpft mit dem Material. Ist sie am Montag dennoch zu einer Überraschung fähig?

Die Ski-WM beginnt

Heute beginnt die Ski-WM in Courchevel/Méribel. Dabei steht die alpine Kombination der Frauen, bestehend aus Super-G und Slalom, auf dem Programm. Die grosse Favoritin auf den Sieg ist zweifelsohne Mikaela Shiffrin, die in den vergangenen Wochen auch im Weltcup zu Glanzleistungen überzeugen vermochte. Doch auch die Schweiz bringt mit Michelle Gisin und Wendy Holdener zwei Athletinnen an den Start, die im Kampf um Edelmetall ein ernsthaftes Wörtchen mitzusprechen haben. Das Rennen beginnt um 11 Uhr, mitverfolgen können Sie es auf dieser Plattform ab 10.45 Uhr im Liveticker mit Stream. (ldm)

Michelle Gisin: Heute mit guten Podestchancen in der Kombination.

Michelle Gisin: Heute mit guten Podestchancen in der Kombination.

Piermarco Tacca / AP

Odermatt startet auch in der Kombination

Marco Odermatt geht an der Ski-WM in Méribel und Courchevel nebst seinen angestammten Disziplinen auch in der Kombination an den Start. Der Leader im Gesamtweltcup bildet zusammen mit Loïc Meillard, Justin Murisier und Stefan Rogentin das Schweizer Quartett. Der Wettbewerb vom Dienstag umfasst einen Super-G (11.00 Uhr) und einen Slalom-Lauf (14.30 Uhr). (sda)

Marco Odermatt startet am Dienstag in der WM-Kombination.

Marco Odermatt startet am Dienstag in der WM-Kombination.

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