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In der Schweiz gibt es immer mehr Hühner – das ist auch nötig, um den steigenden Konsum der Schweizer zu decken. Die steigende Anzahl Hühner lebt aber auf immer weniger Betrieben.
Auf jeden Schweizer und jede Schweizerin kommen beinahe 1,5 Hühner. 2019 gackerten 11,8 Millionen Hühner hierzulande. So viele wie noch nie, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag mitteilt. In den letzten Jahren hatte der Hühnertrend stetig zugenommen: Zwischen 1996 und 2019 verdoppelte sich der Geflügelbestand beinahe.
Mit diesem Wachstum geht interessanterweise auch eine Reduktion einher: Die immer mehr Hühner leben auf immer weniger Landwirtschaftsbetrieben. Hatten 1975 49'000 Betriebe Hühner, waren es 2019 nur noch 14'000. Gleichzeitig explodierte der Zahl der durchschnittlich pro Betrieb gehaltenen Hühner: Lebten 1975 im Durchschnitt 128 Hühner in einem Betrieb, sind es mittlerweile schon 870. «Diese Konzentration auf grössere Bestände ist ein Indiz für eine starke Spezialisierung der Geflügelhaltung», heisst es in der Mitteilung.
Der Grossteil der Schweizer Hühner sind Mastpoulets (7,1 Millionen Tiere). Zwar nimmt sowohl die Anzahl an Legehennen wie auch an Mastpoulets zu, der Anstieg bei den Mastpoulets ist aber deutlich ausgeprägter. 2019 wurden in der Schweiz 100'000 Tonnen Pouletfleisch produziert. Das klingt zwar nach enorm viel, deckt den Eigenbedarf der Schweiz aber nur zu 58 Prozent ab. Im Durchschnitt isst jede Schweizerin und jeder Schweizer jährlich 10,7 Kilo Pouletfleisch – das sind 90 Pouletschnitzel, wie das BFS vorrechnet.
Bei den Eiern sieht es bezüglich dem Selbstversorgungsgrad ähnlich aus. Die Legehennen decken rund 56 Prozent des Bedarfs ab. Dies wohlgemerkt bei 1 Milliarde gelegter Eier. Herr und Frau Schweizer konsumieren jährlich durchschnittlich 200 Eier. Sowohl beim Fleisch wie bei den Eiern nimmt der Selbstversorgungsgrad in den letzten Jahren zu. Während des Lockdowns im Frühling stiegen sowohl der Eier-, als auch der Pouletfleischkonsum. Gegenüber der Vorjahresperiode waren Eier um 23 Prozent gefragter, Pouletfleisch um 28 Prozent.
Am meisten Geflügel gibt es laut dem BFS in den Kantonen Freiburg, Bern und Waadt. Der Grossteil der Tiere (8 Millionen) lebt in der Talregion, 3 Millionen in der Hügelregion und 0,8 Millionen in der Bergregion. Neben den Hühnern werden in der Schweiz auch andere Geflügelarten gehalten. Unter anderem Truten (75'100 Tiere) und Gänse (2900 Tiere).