Jahreszahlen
Starkes Umsatzwachstum: Oerlikon schüttelt die Coronakrise ab

Der Industriekonzern Oerlikon hat sich im letzen Jahr von den Folgen der Pandemie erholt und steigert den Umsatz auf rund 2,6 Milliarden Franken. CEO Roland Fischer kündigte derweil seinen Rücktritt an.

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Oerlikon hat die Coronakrise 2021 überwunden und rechnet mit einem weiteren Wachstum.

Oerlikon hat die Coronakrise 2021 überwunden und rechnet mit einem weiteren Wachstum.

Keystone

Nach einem deutlichen Umsatzrückgang im ersten Coronajahr konnte Oerlikon den Umsatz 2021 um 17 Prozent auf rund 2,6 Milliarden Franken steigern, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Der Bestellungseingang stieg um 25 Prozent, der operative Betriebsgewinn auf Stufe Ebitda erreichte mit 447 Millionen wieder das Niveau von vor der Krise und stieg verglichen mit dem Vorjahr um 39 Prozent.

«Im operativen Geschäft haben wir gut gewirtschaftet, unsere Kosten effektiv gesenkt, Lieferengpässe erfolgreich abgefangen», lässt sich CEO Roland Fischer in der Mitteilung zitieren. Zudem habe Oerlikon das Geschäft weiter diversifiziert und bei der Nachhaltigkeit grosse Fortschritte gemacht. Basierend auf dem guten Konzernergebnis will der Verwaltungsrat den Aktionären eine Dividende von 35 Rappen pro Aktie vorschlagen.

Oerlikon will Expansionsstrategie fortsetzen

Auch im kommenden Jahr will Oerlikon weiter wachsen und Lieferengpässe so gut wie möglich abmildern. Man wolle die zunehmende Erholung der Märkte nutzen und die Expansionsstrategie weiterverfolgen, so Roland Fischer. «Wir erwarten im kommenden Jahr einen Konzernumsatz von rund 2,9 Milliarden Franken.»

Lange bleibt Fischer dem Unternehmen allerdings nicht mehr erhalten. Wie Oerlikon mitteilt, hat sich der CEO nach sechs Jahren im Amt aus privaten Gründen entschieden, per 30. Juni zurückzutreten. Fischer habe «entscheidend zum erfolgreichen Wandel von Oerlikon beigetragen», lässt sich Verwaltungsratspräsident Michael Süss zitieren. Er selbst wird als Executive Chair die Unternehmensführung auf Konzernebene übernehmen. Mit einem neuen Führungsmodell sollen künftig die CEOs der beiden Unternehmensdivisionen mehr Flexibilität erhalten.

Der Industriekonzern mit Sitz in Pfäffikon SZ musste im ersten Coronajahr einen Umsatzrückgang um rund 13 Prozent auf knapp 2,3 Milliarden Franken verbuchen. Vor allem der Bereich Oberflächentechnik litt unter der Corona-Pandemie und der Krise in der Auto- und Flugzeugindustrie. Bereits im ersten Halbjahr 2021 setzte jedoch wieder eine Erholung ein, der Bestellungseingang stieg um knapp 20 Prozent. (agl)