Über 600 Bikerinnen und Biker haben die Fahrt rund um den Alpstein über Wildhaus, Brülisau, Rüthi und die Schwägalp absolviert. Die Organisatoren dürfen auch mit den Rückmeldungen zufrieden sein.
WILDHAUS. Alpsteinbike bleibt ein quer durch alle Leistungs- und Altersklassen beliebter Breitensportanlass. Dies das Fazit nach der teilweise bei Nebel, Wind, Kälte und Sonne ausgetragenen zehnten Durchführung. Trotz der unterschiedlichen Bedingungen, Konkurrenz durch andere Veranstalter (wie Final Toggenburger Bike Cup, Iron Bike Einsiedeln) durften die Organisatoren über 600 Teilnehmer registrieren. Damit wurden die Erwartungen am Ende einer mit Anlässen vollgepackten Saison wiederum erfüllt. Insider staunen jedes Jahr über die hohe Beteiligung.
Neben einem harten Kern wagten sich wieder Debütanten an die anspruchsvolle Runde. Der Biker- und Radsport-Freizeitboom lässt sich jeweils am letzten Septemberwochenende zumindest an zwei Tagen auch im Toggenburg sowie im Rheintal oder dem Appenzeller(bike)land erkennen. Dass keine Zeit gestoppt wird, an den vier Checkpoints in Wildhaus, Rüthui, Brülisau und auf der Schwägalp nicht gehetzt werden muss, gehört zu den geschätzten Besonderheiten von Alpsteinbike. Die Spitzensportler genossen es ebenfalls, einmal nicht um Ruhm und Preisgeld strampeln zu müssen. Allgemein wurden wiederum die abwechslungsreiche Streckenführung, die perfekte Beschilderung, die Möglichkeit, sich kostenfrei an den Ausgangsort shutteln zu lassen, und das einzigartige Preis-Leistungs-Verhältnis (20 Franken Einsatz) gelobt. Gewehr-Schweizer-Meister Alfred Keller, der mit seinem Sohn Cedric (U16-Langlauf-Schweizer-Meister) angebikt kam, zeigte sich ebenso begeistert wie Stefan Meile, der bfu-Chef-Sicherheitsdelegierte der Region Ostschweiz, Hans Ziegler, OK-Präsident des Toggenburger Bike-Cups, oder Orthopädie-/Berit-Klinik-Chefarzt Pierre Hofer. Streckenchef Peter Mäder wurde jedenfalls mit Komplimenten eingedeckt.
Die Stops zwischen der Schwägalp und beim Verpflegungsposten in Wildhaus dauerten manchmal länger als die reine Fahrzeit. Biker Ralph Näf, die OL-Brüder Daniel und Martin Hubmann, Langläufer Beda Klee, Freeskier oder Joel Gisler wurden mit ihren Begleitern durch den verletzten Micarna-Teamkollegen Nöldi Forrer mit königlichem Schwingerkäse beglückt, Peter Mäder baute das (teilweise) leidende Zweiradvolk mit Biberli auf. Die von den Radprofis Patrick Schelling und Claudio Imhof geführten Strassenfahrer mussten dagegen bis zum Hotel Schönenboden Wildhaus ausharren, erlitten jedoch ohne Zwischenmahlzeit keinen Hungerast.
Die «Gümmeler» gerieten wegen der Streckenführung dafür in keinen Gewissenskonflikt, ob sie nach dem Risi-Pass links abbiegen oder die gefährliche Strassenabfahrt nach Stein (Gegenverkehr) unter die Räder nehmen sollen.
Fast gilt es zu hoffen, dass die gesperrte Passage über den Rotenstein eine rote Zone bleibt. Die einst hitzigen, inzwischen humoristisch geführten Diskussionen gehören fast dazu. Nicht irgendwelche hoch fliegenden Tiere und andere Vögel, sondern Kuhfladen und «gemistete» Passagen seien das Problem, stellten Biker der ersten Stunde lachend fest. Wenn jemand – nach einem Sturz – landwirtschaftlich rieche, spiele dies keine Rolle, war zu hören. Der Ausspruch «So ein Mist» erhalte dadurch nicht nur wegen der verbotenen Routenwahl einen tieferen Sinn.