Danke sagen zum Abschied

Benis Olympia-Tagebuch

Beni Giger
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Ein Gruppenbild zum Abschluss: Die Olympischen Spiele 2018 in Südkorea sind auch für Beni Giger und sein Team vorbei. (Bild: PD)

Ein Gruppenbild zum Abschluss: Die Olympischen Spiele 2018 in Südkorea sind auch für Beni Giger und sein Team vorbei. (Bild: PD)

Der Parallel-Event hat von uns noch einmal alles abverlangt. Die TV-Produktion ist nicht gleich wie bei den anderen Skirennen, denn hier geht es nicht um die Zeit der einzelnen Fahrer, sondern wir müssen immer zeigen, welcher Athlet in Führung ist. Das bedeutet für uns auch, dass wir sofort nach der Zieldurchfahrt zwei bis drei Grafiken zeigen müssen. Und schon startet der nächste Run. Als Regisseur würde ich lieber noch mehr schöne Bilder zeigen. Aber das Startintervall wird natürlich aus sportlichen Gründen und nicht aus der Sicht der TV-Macher bestimmt.

Nach dem Ende bin ich erleichtert, dass alles gut zu Ende gegangen ist. Ich fahre mit vier Kameraleuten auf den Berg, wo wir Kameras abbauen und auf ein Pistenfahrzeug verladen. Dies ist mehr Training, als wir in einem Fitness-Studio haben könnten. Nach zwei Stunden sind wir fertig und es geht zurück ins Hotel. Am Abend treffen wir uns mit dem gesamten Produktionsteam, um uns voneinander zu verabschieden. Das ist auch der Moment, allen Danke zu sagen für die super Zusammenarbeit und das grosse Engagement jedes Einzelnen.

Alle müssen am gleichen Strick ziehen

Nun sind die Olympischen Spiele vorbei. Eine gute Gelegenheit also, mir einige Gedanken zu machen. Ich hatte mich ein bisschen gesorgt wegen des Essens. Aber ich habe eine sehr gute und, entgegen meinen Befürchtungen, sehr abwechslungsreiche Küche kennen gelernt. Die Koreaner sind sehr freundlich. Es ist aber sehr wichtig, dass man als Gast ihre Gewohnheiten kennt und respektiert. Ein Beispiel: Ein Koreaner kann nicht Nein sagen. Auf meine Fragen hat nie einer gesagt, dass etwas nicht geht. Er hat mich einfach angelächelt. Diese Gewohnheit muss man verstehen und akzeptieren. Oder die Frage anders stellen, sodass das Gegenüber sein Gesicht nicht verliert.

Ich habe auch immer wieder über das Wetter gestaunt. Von minus 28 Grad mit kaltem Wind bis plus 8 Grad ohne Wind haben wir alles erlebt. Man hat mir gesagt, dass es hier im Sommer sogar bis zu 40 Grad heiss wird. Das Einzige, was ich schade fand, war, dass an den Rennen nur wenige Zuschauer zugegen waren. Es wurde toller Sport geboten und mit vielen Fans, die für gute Stimmung sorgen, ist mein Job viel einfacher.

Mir persönlich haben die Spiele viel abverlangt. Zwei Pisten zu betreuen, die eine Stunde auseinanderliegen, hat viel Energie gekostet und wegen der Verschiebungen mussten wir häufig unsere Pläne ändern. Einmal mehr haben wir aber sehr gute Erfahrungen im Team gemacht. Unsere Arbeit perfekt zu machen, klappt nur, wenn alle am gleichen Strang ziehen. Unser Team bestand aus vielen Berufsgruppen und Altersschichten. Es machte grosse Freude zu sehen, wie die Älteren ihr Wissen an die Jüngeren weitergeben und wie diese es umsetzen und versuchen, sogar noch besser zu werden.

Beni Giger

Mit diesem Eintrag endet Benis Olympia-Tagebuch. Alle Einträge können weiterhin online unter www.toggenburgertagblatt.ch gelesen werden.