Wohin entwickelt sich Herisau? «Vorwärts», wenn es nach der Stiftung Dorfbild Herisau geht. Am vergangenen Samstag lud die Stiftung auf den Obstmarkt ein, um sich mit der Bevölkerung spielerisch und kreativ Gedanken zur Zukunft des Dorfes zu machen.
HERISAU. Kurz nach 11 Uhr am vergangenen Samstag riecht es auf dem Obstmarkt nach 1. August, nach Feuerwerk und grillierten Würsten. Der Nationalfeiertag wurde zwar nicht vorverlegt, aber gefeiert wird trotzdem. Mit dem Aufblasen und Emporsteigen eines riesigen Ballons, gezündet wie eine Rakete, wird der Startschuss zu «Herisau – vorwärts», einer Aktion der Stiftung Dorfbild Herisau, gegeben. In den vergangenen Wochen hat die Stiftung bereits auf sich aufmerksam gemacht; sei es mit den aufgesprühten Logos auf den Trottoirs oder mit Plakaten, auf welchen bekannte Ansichten von Herisau zu sehen sind, verfremdet mit neuen baulichen Akzenten. So wie das in die Länge gezogene Wetterhaus und Jean Nouvels «Torre Agbar» aus Barcelona auf der evangelischen Kirche.
Was aus Herisau werde, gehe alle Einwohnerinnen und Einwohner etwas an, ist sich die Stiftung Dorfbild sicher. Deren Präsident Werner Frischknecht weiss, «Herisau – vorwärts» funktioniere nur, wenn alle mitmachen, mitdenken und sich einbringen. «Wie wir Herisau gestalten, ist nicht nur Sache von Politik und Behörden, wir müssen selber aktiv werden und können nicht alles delegieren», so Frischknecht.
Eigene Ideen, Vorstellungen oder Visionen stellte die Stiftung am vergangenen Wochenende keine vor, sie rückte eher das Motto «Gut Ding will Weile haben» in den Vordergrund. Der 17. Mai 2014 ist der Tag der Zukunftswerkstatt, in welcher angedacht werden soll, wie sich «das grösste Dorf der Schweiz» im Jahr 2025 präsentieren soll. Im kommenden Jahr will die Stiftung Dorfbild Herisau konkret werden: «Anregungen sollen gesammelt und gebündelt werden, so dass verschiedene Arbeitsgruppen die Ansätze weiterverfolgen können.»
Was ebenfalls bereits im laufenden Jahr beginnt, sind die Dorfführungen und der Fotowettbewerb «Mein Bild von Herisau». Letzterer läuft ab jetzt bis Ende Januar 2014 und sucht die sechs schönsten Fotos in, aus, von oder über Herisau, welche dann als Postkarten gedruckt werden.
In den eineinhalb Stunden dauernden Führungen durch verschiedene Herisauer Quartiere soll erläutert werden, welche Bauten als Zeitzeugen erhaltenswert sind, wo Gebäude abgebrochen oder neu hinzugefügt werden könnten. Ab April 2014 zeigt das Museum Herisau eine Ausstellung unter dem Titel «Grossbauten und Siedlungsentwicklungen», in der auch frühere Visionen gezeigt werden.
Weitere Informationen, die genauen Daten der Veranstaltungen sowie die Teilnahmebedingungen und der Foto-Upload für den Wettbewerb unter www.dorfbild-herisau.ch