Gastronomie
«Es ist auch im Winter schön, am See zu sitzen»: Im Kreuzlinger Biergarten steht jetzt ein Chalet

Das Holzhaus ist derzeit der Blickfang beim Kreuzlinger Restaurant Fischerhaus. Bis Ende Jahr kann dort in aller Gemütlichkeit Fondue, Fussball-WM und Winter-WUBA genossen werden. Doch das ist nicht der Hauptgrund für das neue Angebot von Gastronom Reto Eppenberger.

Emil Keller
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Wirt Reto Eppenberger freut sich auf die Herbst- und Winterzeit im Chalet.

Wirt Reto Eppenberger freut sich auf die Herbst- und Winterzeit im Chalet.

Bild: Benjamin Manser

Dem Duft nach frischem Holz und der heimeligen Wärme des Feuers nach könnte man sich direkt in einer Berghütte wähnen. Dabei steht das Chalet, welches man durch grosse Stalltüren betritt, direkt am Bodensee. Wo den Sommer über Kellnerinnen und Kellner zwischen Bierbänke herumdüsen, hat das Restaurant Fischerhaus seit Anfang Oktober Platz gemacht für eine urige Holzhütte.

«Es war eine ganz schöne Übung, das Chalet hier aufgebaut zu bekommen.»

Das sagt Reto Eppenberger vom Fischerhaus und ist froh darüber, dass die Hütte nun steht. Zehn Meter ist sie lang und bietet auf knorrigen Holzmöbeln Platz für rund 84 Gäste samt Bar. Der Wirt sagt:

«Immer wieder haben mich Gäste darauf angesprochen, dass es ja auch im Winter schön wäre, am See zu sitzen.»

Doch für eine normales Zelt sei es einfach zu kalt. Das Chalet hat Eppenberger bei einer Eventagentur aus Beromünster entdeckt. Ein Tieflader brachte das ganze Material samt Wänden und Dach im Modulbau an den See. Über drei Tage wurde die Hütte mit Planken, Nägeln und Schrauben zusammengezimmert und verbreitet nun einen Hauch Skizauber. Bis 31. Dezember wird das Chalet an der Promenade zwischen Kreuzlinger Hafen und Freibad Hörnli stehen bleiben.

Im Biergarten steht jetzt eine Holzhütte.

Im Biergarten steht jetzt eine Holzhütte.

Bild: Benjamin Manser

Fussball-Weltmeisterschaft und Wuba

Angefangen hat das Chalet-Programm bereits vergangenen Sonntag mit einem Brunch, welcher nun jeden Sonntag ab 10 Uhr zu geniessen sein wird. Ansonsten werden derzeit die letzten Züge des Oktoberfestes mit Haxen und Knödeln gefeiert. Bald schon jedoch wird umgestellt auf Fondue, Raclette und Tischgrill, wie Eppenberger erzählt:

«Halt alles was ein wenig schmöckt und wir sonst nicht im gewöhnlichen Restaurant anbieten können.»

Das Chalet hat dabei bis Ende Jahr von Mittwoch bis Sonntag durchgehend geöffnet und bietet so nicht nur abends die Gelegenheit für ein gemütliches Zusammenkommen, sondern auch erschwingliche Mittagsmenus in urigem Ambiente. Das Chalet kann auch für Vereinsanlässe oder private Zusammenkünfte reserviert werden. Der Gastronom freut sich:

«Die Freitagabende sind eigentlich alle schon ausgebucht mit Firmenfesten.»

Für die kommende Fussball-Weltmeisterschaft hängt zudem schon eine Leinwand für das Public Viewing bereit. Zudem konnte Eppenberger die Partyreihe der Winter-Wunderbar nach einigen Jahren Abwesenheit wieder nach Kreuzlingen zurückholen.

Skihütten-Ambiente: Blick ins Innere des Chalets.

Skihütten-Ambiente: Blick ins Innere des Chalets.

Bild: Benjamin Manser

Personalmangel bekämpfen

Der umtriebige Gastronom Eppenberger pachtet das Fischerhaus nun schon seit über 20 Jahren von der Stadt Kreuzlingen. An neuen Ideen mangelt es ihm dabei nicht. «Mir wird anscheinend schnell langweilig», meint der gelernte Koch schmunzelnd, welcher neben seinem seiner 20 bis 25 Personen grossen Brigade auch mal noch BWL studiert hat.

Bei diesem Projekt sind es in erster Linie gar nicht rein finanzielle Überlegungen, welche Eppenberger dazu bewogen haben, das Chalet aufzubauen. Vielmehr hat Eppenberger nach einer Möglichkeit gesucht, sein Personal auch über die Wintermonate an das Fischerhaus zu binden. Eppenberger erinnert sich an die Anfänge im Jahr 2001 zurück:

«Zu Beginn hatten wir über den Winter immer geschlossen. Damit ging dann im Frühjahr jedes Jahr aufs Neue die Personalsuche los.»

Bis das Team sich dann richtig kannte, war es meist schon wieder Herbst und Zeit Adieu zu sagen. Mit dem Chalet erhofft sich Eppenberger also nicht nur gemütliche Stunden für seine Gäste, sondern den allgegenwärtigen Personalmangel in der Gastronomie für seinen Betrieb zu entschärfen.

Informationen zu den geplanten Events unter www.fischerhaus.ch

Direkt am See: das Chalet Fischerhaus.

Direkt am See: das Chalet Fischerhaus.

Bild: Benjamin Manser