Aus einer Hand: Die Stadt soll die Betriebsführung beim Hallenbad Egelsee und auch beim Freibad Hörnli übernehmen.
«Wir haben zünftig verhandelt», sagt Schulpräsidentin Seraina Perini.
«Wir haben einen fairen und langfristig sinnvollen Vertrag erarbeitet.»
Die Sekundarschulgemeinde Kreuzlingen als Eigentümerin des heute bestehenden Thermalbads und die Stadt Kreuzlingen als Trägerin des Löwenanteils der Investitionskosten von rund 40 Millionen Franken für die laufende Sanierung und Erweiterung haben die Frage geklärt, wem die Anlage künftig gehören und wer für den Betrieb verantwortlich sein wird.
Vorneweg jedoch eine andere Info: Seit dem Abstimmungskampf 2018 sprachen die Verantwortlichen immer vom «Familien- und Freizeitbad Egelsee». Nun wird der Name geändert. Statt der umständlichen Bezeichnung heisst es neu nur noch «Bad Egelsee». Auch der Begriff Thermalbad wird bald der Vergangenheit angehören beziehungsweise nur noch als nachgestellter Namenszusatz verwendet – «mit Thermalwasser». «Unter einem Thermalbad stellt man sich doch etwas anderes vor», erklärt Seraina Perini. Dies, obwohl man weiterhin – und mit dem Neubau noch mehr – warmes Wasser aus dem Kreuzlinger Untergrund pumpt und vor allen Dingen energetisch davon profitiert.
Zurück zu den Verantwortlichkeiten: In der Volksbotschaft 2018 hiess es: «Die gesamte Anlage wird von der Sekundarschulgemeinde Kreuzlingen betrieben.» Doch es kommt nun anders. Die Stadt wird ab dem 1. Juli 2023 die Betriebsführung der Gesamtanlage übernehmen. Vorausgesetzt, das Stadtparlament stimmt der entsprechenden Botschaft an seiner Sitzung vom 6. Oktober zu.
«Es hat sich herauskristallisiert, dass es richtig ist, wenn die Stadt die Betriebsführung übernimmt.»
Das sagt Seraina Perini. Dies auch im Hinblick darauf, dass diese plant, ab 2024 auch das Freibad Hörnli von der heutigen Genossenschaft zu übernehmen.
«Durch die Führung der beiden Bäder aus einer Hand können wir Synergien nutzen.»
Das sagt Stadträtin Dorena Raggenbass. Heisst also, die Bademeister und das andere Personal von Hörnli und Egelsee werden neu beim Departement Gesellschaft der Stadtverwaltung angestellt sein. Hier soll auch eine neue Stelle geschaffen werden: ein Ressortleiter Sportanlagen und Betriebe.
Die Schule ist damit aber keinesfalls raus aus dem Hallenbad-Thema. Die Eigentümerschaft des bestehenden Teils des Bades bleibt bei der Sekundarschule, der Neubauteil gehört der Stadt. Dies mangels besserer Lösung: «Es gibt kein rechtliches Modell, das eine überzeugende und abschliessende Regelung der Grundstücksgrenzen und der Eigentumsverhältnisse der Baukörper ermöglicht», heisst es dazu im Vertrag. Schuld sei die verschachtelte Situation im Schulhausgebäude. Die Sekundarschulgemeinde wird künftig auch in der achtköpfigen Betriebskommission mit zwei Personen vertreten sein und sie wird natürlich einen finanziellen Beitrag leisten. Das zu erwartende Defizit aus dem Betrieb – nach Abzug der Beiträge von Kanton, Nachbargemeinden und Primarschule – teilen sich die Stadt Kreuzlingen und die Sekundarschulgemeinde, wie schon bei der Abstimmung definiert, im Verhältnis 70:30.
Bleibt die Frage, wann der Badespass denn endlich beginnen kann. «Wir sind froh und stolz über das bisher Erreichte», sagt Dorena Raggenbass. Man sei im Plan. Dieser sieht vor, dass der Neubauteil samt Sauna im September 2023 eröffnet werden kann. Das bestehende Thermalbad schliesst jedoch schon am 1. Juli 2023, dort beginnen dann die Sanierung und der Umbau. Ab Oktober 2024 soll das Bad Egelsee fertig sein und in Betrieb gehen.