Nicht alle waren live in Pratteln mit dabei, einige genossen das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest auch von zu Hause aus. Andere wiederum liessen es sich nicht nehmen, vor der Grossleinwand beim Schützenhaus Platz zu nehmen und mitzufiebern. Die «Chälblibuebe ums Hudelmoos» organisierten ein Public Viewing.
Natürlich fieberte man auch hierbei den Gängen mit Thurgauer Beteiligung, insbesondere denjenigen des Thurgauer Topfavoriten Samuel Giger, entgegen. Doch der Ottoberger startete lediglich mit einem Gestellten in das diesjährige Eidgenössische Schwing- und Älplerfest, ESAF. Und im dritten Gang dann die grosse Ernüchterung, der 194 Zentimeter grosse und 120 Kilogramm schwere Giger verliert überraschend gegen Joel Strebel.
Weit weg sind nun die Träume vom Sieg am Eidgenössischen und weit weg ist nun auch die Euphorie im Festzelt beim Schützenhaus. Jörg Egli sagt:
«Man hat schon gemerkt, dass nach Gigers Niederlage im dritten Gang die Stimmung abflachte.»
Er ist einer von sechs Mitgliedern des Vereins «Chälblibuebe ums Hudelmoos». Diese organisierten das zweitägige Public Viewing, liessen sich aber schlussendlich die gute Stimmung nicht wirklich vermiesen. Auch am Sonntag herrschte demnach eine ausufernd tolle Atmosphäre; Bier, Kafi Luz und Schnupftabak sei Dank.
In diesem kleinen, feinen Public Viewing, fanden sich hauptsächlich Einheimische ein. «Aber viele Freunde, Bekannte, Schützen und Kenner unseres Vereins, sind gekommen», freute sich Jörg Egli, während sich Samuel Giger – auf der Grossleinwand ersichtlich – zu seinem siebten Gang bereit machte. «In Pratteln live dabei ist übrigens unser Vereinspräsident, Ernst Bühler. Dies auch darum, weil sein Bruder Hannes einer der 274 Teilnehmer war», sagt Egli.
Hannes Bühler musste jedoch nach dem vierten Gang die Segel streichen, drei verlorene und einen gestellten Gang genügten nicht, um am Sonntag noch einmal antreten zu dürfen. In der Zwischenzeit setzt sich eine Familie an den Tisch vor der Leinwand, mit dabei, Tranksame und Ghackets mit Hörnli. Ihnen gegenüber sitzen einige junge Männer, fast alle in Edelweisshemden gekleidet, sie fiebern, trotz «enttäuschendem» Abschneiden der NOSV Teilnehmer, dem Schlussgang entgegen.
Schwingende Männer in ihren Zwilchhosen verbindet Jung und Alt, Gross und Klein. Zwar sind die kleinsten Besucher, beim Zihlschlachter Schützenhaus, lieber draussen am Spielen, doch wenn sie vom Hunger gepackt werden, gibt es dem Festzelt kein Entrinnen, zu gut schmecken die Grilladen und Ghackets mit Hörnli.
Natürlich feierten auch die Mitglieder des organisierenden Vereins tatkräftig mit. Doch ausufern liessen sie die Stimmung doch nicht ganz, immerhin wurde von ihnen verlangt, noch am Sonntagabend das Zelt, mit dem ganzen Inventar, abzubauen. Was bleibt, sind schöne Erinnerungen an ihr Public Viewing, das bei den Gästen äusserst gut angekommen ist. So erklärte eine Besucherin, dass sie es schätze, in der nahen Umgebung in den Genuss dieses Public Viewings gekommen zu sein. Man darf gespannt sein, wann und wie die «Chälblibuebe ums Hudelmoos» wieder von sich reden machen.