Machbarkeitsstudie
Wenn eine Autofahrt in die Innenstadt zu gewissen Zeiten kostet: Frauenfeld bewirbt sich beim Bund für einen Pilotversuch im Bereich von Mobility-Pricing

Der Bund möchte verschiedene Pilotversuche im Bereich von Mobility-Pricing durchführen. Der Kanton Thurgau und die Stadt Frauenfeld zeigen Interesse, eine entsprechende Machbarkeitsstudie zu erarbeiten.

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Abendlicher Stau auf der östlichen Bahnhofstrasse in Frauenfeld.

Abendlicher Stau auf der östlichen Bahnhofstrasse in Frauenfeld.

Bild: Andrea Stalder (19. November 2019)

(red) Der Bundesrat hat das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) im Februar 2020 beauftragt, Kantone und Städte zu suchen, die Interesse an einem Pilotversuch mit Mobility-Pricing haben. Der Kanton Thurgau und die Stadt Frauenfeld erklären sich nebst zwölf weiteren Gebieten bereit, vertiefte Abklärungen im Rahmen einer Machbarkeitsstudie zu Mobility Pricing zu machen, sofern sie den Zuschlag erhalten, und haben diesen 31. Januar eine Projektskizze mit ausführlichem Bericht zuhanden des Bundesamtes für Strassen (Astra) eingereicht. Dies ist einer Medienmitteilung der Stadt zu entnehmen. Wie Stadtrat Andreas Elliker als Departementsvorsteher Bau und Verkehr auf Anfrage sagt, bezieht sich der angedachte Perimeter für diese Studie auf den Bereich der Innenstadt.

Ziel: Gleichmässigere Strassenauslastung

Mobility-Pricing bedeutet leistungsbezogene Preise anstelle von Steuern und Abgaben und hat gemäss UVEK zum Ziel, Verkehrsspitzen zu brechen und eine gleichmässigere Auslastung der Verkehrsinfrastrukturen zu erreichen. Es ist ein verkehrsträgerübergreifendes Konzept, das Strasse und Schiene umfasst und mit der Digitalisierung einhergeht. (red)

www.astra.admin.ch > Themen > Mobility-Pricing

Andreas Elliker, Stadtrat.

Andreas Elliker, Stadtrat.

Bild: Mathias Frei

Sollte diese Projektskizze diesen März vom Astra ausgewählt werden, beauftragt der Bund die Stadt und den Kanton, eine technische Machbarkeitsstudie zu erarbeiten und trägt die Mehrheit der Kosten. Die Durchführung einer Machbarkeitsstudie verpflichtet noch nicht dazu, einen Pilotversuch umzusetzen, sondern soll aufzeigen, ob Mobility-Pricing eine sinnvolle Lösung zur Behebung von Engpässen in der Verkehrsinfrastruktur darstellt. Im Rahmen der Erarbeitung des «Gesamtbildes Agglomeration Frauenfeld 2040» ist es für den Kanton und die Stadt wichtig, dass man umfassend Lösungen zur Verkehrsoptimierung evaluiert und eine aktive Rolle in nationalen Diskussionen zur Mobilität von Morgen einnimmt.