UNIHOCKEY
Thurgauer Topskorer Yannic Fitzi kann in der Rekrutenschule wie ein Profi trainieren – auch die Schwester rückt ein

Erstmals können Unihockeyspielerinnen und Unihockeyspieler an der Spitzensport-RS der Armee teilnehmen. Fünf Spieler, unter ihnen Yannic Fitzi vom NLB-Leader Floorball Thurgau, und eine Spielerin erhielten einen Platz. Bei der Spielerin handelt es sich Seraina Fitzi, die Schwester von Yannic.

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Der talentierte Thurgauer Unihockeyspieler Yannic Fitzi (Nummer 12) darf nach Magglingen.

Der talentierte Thurgauer Unihockeyspieler Yannic Fitzi (Nummer 12) darf nach Magglingen.

Bild: Mario Gaccioli

Dank der Verdoppelung der Plätze von 35 auf 70 können 2022 zum ersten Mal Unihockeyspielerinnen und Unihockeyspieler vom Angebot der Armee profitieren und 18 Wochen unter professionellsten Bedingungen in Magglingen trainieren.

Zweimal Fitzi – Schwester und Bruder

Seraina Fitzi (TPS Salibandy), Deny Känzig (SV Wiler-Ersigen), Yannic Fitzi (Floorball Thurgau), Matteo Steiner, Luca Fankhauser (beide Unihockey Tigers Langnau) sowie Nils Schälin (Zug United) gehören zu den Auserwählten und starten am 19. April 2022 die Spitzensport-RS.

Seraina Fitzi im Dress der Red Lions Frauenfeld (rot)

Seraina Fitzi im Dress der Red Lions Frauenfeld (rot)

Bild: Mario Gaccioli

Vor einem Jahr hat der Selektionsprozess für die anstehende RS begonnen. Begleitet hat diesen Prozess der Rekordinternationale Matthias Hofbauer. Der heutige Athletenbetreuer beim Verband swiss unihockey ging 2020 bei allen Schweizer Nationalteams vorbei und hat ihnen die Möglichkeiten der Spitzensport-RS aufgezeigt. Hofbauer sagt:

«Für die U17-Stufe war es eher eine Vorinformation, bei der A- und U23-Nati sind viele bereits militarisiert. Aber rund um das U19-Alter ist das Interesse gross.»

Wer sich eine Teilnahme an der Spitzensport-RS vorstellen konnte, meldete sich bei ihm. Er führte anschliessend zusammen mit Remo Manser, Verantwortlicher Nationalteams bei swiss unihockey, Selektionsgespräche mit ihnen durch und nahm Rücksprache mit den jeweiligen Trainern.

Anhand dieser Gespräche haben sie Mitte Juni 2021 bei Swiss Olympic eine Liste mit den Vorschlägen eingereicht. Den abschliessenden Entscheid über die Selektion fällte die Armee gemeinsam mit Swiss Olympic, basierend auf der Beurteilung des Verbandes.

«Bei der Auswahl ist sicher das Potenzial ausschlaggebend, denn es geht darum, zukünftige Internationale zu fördern. Auch das Commitment und die Zielsetzungen sind aber sehr wichtig», so Hofbauer. Dass gleich sechs aus dem Unihockey in diesem Jahr an der Spitzensport-RS teilnehmen können, sei sehr erfreulich, denn die Anzahl Plätze ist nicht fix und variiert von Jahr zu Jahr.

Nach neun Wochen wird ganztags Unihockey trainiert

Auf Känzig, Steiner, Fankhauser, Schälin und die Geschwister Fitzi wartet ab April ein abwechslungsreiches Programm in Magglingen. Zusammen mit 64 anderen beginnen sie bei der militärischen Grundausbildung und trainieren halbtags Unihockey. Nach drei Wochen folgt für 14 Tage die Militärsportleiter-Ausbildung und während weiteren vier Wochen gibt es Inputs zur Ernährung, Karriereplanung, Kommunikation etc. Sobald diese neun Wochen vorüber sind, wird ganztags trainiert.

«Es ist eine Inspiration, dort teilnehmen zu können», sagt Hofbauer, der vor 20 Jahren den RS-Sportlerlehrgang absolvieren konnte. «Man erfährt, wie es ist, als Profi zu leben, kann vom Austausch mit den anderen Sportler*innen profitieren und ist einfach mittendrin in der Hochburg des Schweizer Sports. Bei mir hat es nachhaltig etwas ausgelöst und mich für eine unglaublich lange Zeit motiviert.» Die Grundausbildung absolvierte man beim damaligen Lehrgang noch in einer normalen Rekrutenschule, heute findet die gesamte RS in Magglingen statt.

Die Spitzensport-RS bereitet die Sportlerinnen und Sportler auf den Spitzensport-WK vor. Ab dem nächsten Jahr können die sechs jährlich 130 WK-Tage absolvieren. Bereits heute profitieren 33 A- und U23-Nationalspieler von diesem Angebot der Armee. Sie können sich während eines Jahres 130 Tage auf den Sport konzentrieren und erhalten 80 Prozent des Lohnes über die Erwerbsersatzordnung (EO) entschädigt. (red)