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Für zwei Wochen haben sich die Pfader und Pfadessen der Luzerner Pfadi Seppel St. Josef in Bettwiesen niedergelassen. Im Sommerlager haben sie sogar einen eigenen Coiffeursalon eingerichtet.
Für viele der über 80 Teilnehmer am diesjährigen Pfadisommerlager war es der erste Ausflug in den Kanton Thurgau. Zwei Wochen lang gastierte die Pfadi Seppel St. Josef aus Luzern am Waldrand in Anet in der Gemeinde Bettwiesen.
Hochbauten erstellen, Kochen, Coiffeursalon errichten, Seifenkisten bauen, Überlebensübung im Wald und vieles mehr lassen diese kurzweilige Zeit für die Jungen und Mädchen aus der Innerschweiz unvergesslich werden.
Herausfordernd sei vor allem die Lagervorbereitung, erklärt Lagerleiter Nicolas Rast v/o Kowalski. «Unsere zweiwöchigen Lager werden akribisch geplant und organisiert.» Schlimm werde es erst, wenn etwas vergessen gehe, das könne dann im schlimmsten Fall eine ganze Lagerwoche durcheinanderbringen – doch:
«Einmal mehr hat es auch in diesem Jahr von A bis Z gestimmt und so konnten die Pfadessen und Pfader die Zeit hier im Hinterthurgau richtig geniessen.»
Der junge Lagerleiter war sich schon vor Beendigung des Lagers am Samstag sicher, dass die Abschlussübung einer der tollsten Events werden würde. «Das ist fast immer so. Doch die Teilnehmer freuen sich längst nicht nur auf die letzte grosse Übung. Da gibt es noch viel mehr, wie etwa das Bauen von Katapulten, eines Coiffeursalons oder von Seifenkisten – der Spassfaktor pendelte sich bei einer glatten Zehn ein.»
In einem Pfadilager steht Teamwork ganz zuoberst. Nur in funktionierender Zusammenarbeit können solche zweiwöchigen Lager bestmöglich und unfallfrei über die Bühne gebracht werden. Die Lagerleiter sind sich dahingehend bewusst, dass der pädagogische Aspekt nicht verloren gehen darf.
So gibt es Regeln, die von allen eingehalten werden müssen, erst recht in dieser Coronazeit. Zwei elfjährige Pfader erklären, dass Corona zwar ein Thema sei, jedoch keinen Einfluss auf den sowieso stets hohen Spassfaktor hat. Sie sind sich einig:
«Richtig Händewaschen, Abstände einhalten oder benutzte Flächen desinfizieren gehören nun mal in diesem Jahr dazu.»
«Wobei, wir achten auch sonst immer auf einen hohen Standard, was die Sauberkeit betrifft, das gehört schliesslich dazu», sagen die zwei, ehe sie sich mit einer grossen Portion Spaghetti Bolognese eindeckten.
Insgesamt 82 Luzerner Pfader und Pfadessen, im Alter von elf bis 17 Jahren, sowie 23 Leiter nahmen am Lager im Hinterthurgau teil. Die Aktivitäten wurden indes, so erklärt es Lagerleiter Nicolas Rast, etwa zu 80 Prozent getrennt voneinander gelebt.
Beim Rundgang durch das Lager fallen die Hochbauten auf. Einige Pfader erinnern sich, dass man in den vergangenen Jahren schon gänzlich im Wald oder auf bergigen Anhöhen logiert hat. «Am Waldrand ist es aber auch megacool», sagen Kay Furrer (14), v/o Spetim und Maurice Schlumpf (13), v/o Morrise.
Einziger Wermutstropfen seien in diesem Jahr die vielen Zecken. Zahlreich wurden die jungen Naturfreunde von den Biestern gebissen. Da hat der Thurgau seinem Ruf als Zeckenkanton alle Ehre gemacht.
Die Pfader genossen dennoch im ihnen bis dahin unbekannten Hinterthurgau die Natur. Doch die Freude auf zuhause, eine warme Dusche und ein weiches Bett wird nicht geleugnet – im nächsten Jahr sind sie aber allesamt wieder mit dabei, das sei versprochen.
Seitens Pfadi Seppel St. Josef will man es nicht unterlassen, den Landbesitzern zu danken. «Super, dass wir auf diesem Areal der Familie Lemmenmeier unser Lager verbringen durften», sagt Nicolas Rast, stellvertretend für die ganze Luzerner Pfadischar.