Nach den Rücktrittsankündigungen im Vorstand konnte nun der Fortbestand der Genossenschaft gesichert werden. Anlässlich der Jahresversammlung kann auch das Präsidium neubesetzt werden. Doch noch sind einige Stellen unbesetzt.
Im Frühling 1995 gründeten drei Aadorfer die Solargenossenschaft Aadorf (SGA) mit dem Ziel, erneuerbare Energie, insbesondere die Nutzung der Solarenergie zu fördern. Seitdem sind Photovoltaikanlagen auf Schulgebäuden, der Sporthalle sowie einem Dach der Aadorfer Firma Gressel entstanden. Seit 2004 liefert auch das Wasserrad an der Lützelmurg elektrischen Strom. Mit einer maximalen Gesamtleistung von nunmehr 250 kW wurden im Laufe des bald 28-jährigen Bestehens der Genossenschaft rund 3 GWh (=3’000’000 kWh) elektrischen Stroms ins Netz eingespeist.
Die Zusammenarbeit mit den politischen und schulischen Behörden, aber auch mit dem lokalen Elektrizitätswerk konnte zusehends vertieft werden. So wurde anfangs 2000 in einem gemeinsamen Projekt lokal produzierter Ökostrom verkauft. Über all die Jahre konnten mit dem Verkaufserlös von rund 1.1 Million Franken sämtliche Investitionen amortisiert werden.
Vor einem Jahr hat jedoch die Hälfte der Vorstandsmitglieder ihren Rücktritt angekündigt, was bei den verbliebenen zwei Gründungsmitgliedern nach 28 Jahren verständlich ist. Der Fortbestand der Genossenschaft stand aber auf Messers Schneide.
Dementsprechend sind die Verantwortlichen erleichtert, mit den beiden Ingenieuren Björn Brugger aus Guntershausen und Kilian Brunner aus Aadorf zwei initiative Vorstandsmitglieder gewonnen zu haben. Denn somit sei die Ablösung von Präsident und Vize an der kommenden GV möglich geworden. Auch habe sich Jan Oswald, Architekt in Aadorf, bereit erklärt, im neuen Vorstand mitzuarbeiten.
Allerdings sind noch einige Chargen unbesetzt und müssen übergeben werden. Die Verantwortlichen hoffen, nun noch ein bis zwei engagierte Personen für die Mitarbeit im Vorstand, die Betreuung des Wasserrades, die Anlagenüberwachung oder die Rechnungsführung gewinnen zu können. (pd)