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Sie startet ab August 2019 ein spezielles Förderprogramm im Bereich der «Matura Talenta» und arbeitet dafür mit der Begabtenförderung Tanz Thurgau zusammen.
Seit 2015 haben die Gymnasiasten der Kantonsschule Romanshorn bereits die Möglichkeit, ihr Hobby im Rahmen der «Matura Talenta» zu professionalisieren. 43 von insgesamt 550 Schülern absolvieren ihre Matura auf diese Art und Weise. Die Trainings und Proben müssen sie jedoch selbstständig organisieren.
Für IT-Interessierte wird ab nächsten Monat das Förderprogramm «Matura Talenta IT» angeboten. Nun möchte sich die Kantonsschule auch für junge Begabte mit einer Leidenschaft fürs Tanzen einsetzen. Ab August 2019 lanciert sie deshalb zusammen mit der Begabtenförderung Tanz Thurgau ein entsprechendes Förderungsprogramm. Aktuell gebe es drei Interessenten für die Matura.
«Die Gymnasiasten sollen sich nicht zwischen Schule und Tanz entscheiden müssen», sagt Chantal Roth-Merz, Prorektorin der Kantonsschule Romanshorn. Deshalb wird jedes Semester ein individueller Stundenplan für jeden Schüler erstellt.
Hinter dem Förderprogramm stecke folgende Idee: Die Tänzer sollen in der Nähe trainieren können, um mehr Zeit dafür zu haben. Darauf legt auch Kaira Erni viel Wert. Die Schülerin der Klasse 2Mdz reist derzeit zwei Mal wöchentlich nach Zürich, um im Tanzwerk 101 zu trainieren. Dafür wird sie vom Sportunterricht entlastet. Die Zeit im Zug nutze sie oft für Hausaufgaben.
Nach der Einführung der Matura Talenta Tanz hätte Erni beispielsweise Dienstag- und Donnerstagmittag Ballettunterricht an der Musikschule Weinfelden oder in Romanshorn, Freitagmittag anderen Tanzunterricht in Weinfelden und weitere Tanzlektionen im Rahmen der Begabtenförderung Tanz Thurgau.
Nebst der Aufnahmeprüfung für den Eintritt in die Gymnasiale Maturitätsschule müssen die Schüler eine tänzerische Eignungsabklärung absolvieren. Diese wird vom Berufsverband der Schweizer Tanzschaffenden, Dance Suisse, abgenommen. «Zur Prüfung gehören 90 Minuten Balletttanz, 60 Minuten zeitgenössischer Tanz und eine zweiminütige Improvisation», sagt Andreas Schweizer, Schulleiter der Musikschule Weinfelden. So erkenne man die Stärken der einzelnen Tänzer sehr gut.
Bedarf für ein solche Förderprogramme bestehe gemäss Roth grundsätzlich überall dort, wo zeitintensives Training verlangt wird. «Ein weiteres Förderprogramm im Musikbereich wäre denkbar», meint die Prorektorin. Zurzeit sei aber noch nichts Konkretes in Planung.