Der Gemeinde gibt es keine Mehrzweckhalle. Nun soll ein runder Tisch mit der Bevölkerung ans Licht bringen, ob die überhaupt gebraucht wird. Mit dabei ist die Primarschulgemeinde.
In der Gemeinde Amlikon liegt der geografische Mittelpunkt im Thurgau. Unscheinbar in einem Feld oberhalb des Dorfes fristet er sein Dasein. Die Gemeinde im Herzen des Kantons hat jedoch mit ihrem eigenen Mittelpunkt zu kämpfen. Ein richtiges Zentrum, in dem man sich trifft, Abendunterhaltungen veranstaltet oder Konzerte aufführt, wo die Schüler ihre Theaterstücke zeigen oder Ähnliches, das fehlt in Amlikon-Bissegg gänzlich.
Der abtretende Gemeindepräsident Othmar Schmid versucht bereits seit seinem Amtsantritt, für eine Mehrzweckhalle zu kämpfen. Gescheitert ist das Projekt bisher jedoch hauptsächlich am Geld. Aber:
«Es ist immer noch in den Köpfen der Amliker, dass eine Mehrzweckhalle fehlt.»
Nun scheint wieder ein Licht am Ende des Tunnels. Gemeinsam mit der Schulgemeinde soll das Projekt Hallen oder Räume für die Bevölkerung angepackt werden. «Als ich vor eineinhalb Jahren zur Schulpräsidentin gewählt wurde, haben mich einige Personen auf die fehlende Mehrzweckhalle hingewiesen», sagt Martina Erni.
Beim jährlichen Gespräch mit der Behörde der Politischen Gemeinde sei dann das Thema wieder auf dem Tisch gelandet. Mit Gemeinderat Paul Sauter organisiert sie dazu am 16. Februar eine Gesprächsrunde. «Wir wollen die Meinungen und Bedürfnisse der Amliker abholen», sagt Paul Sauter.
Einwohner der Gemeinde Amlikon-Bissegg und der Schulgemeinde Amlikon-Holzhäusern können diesen Samstag im Kirchgemeindehaus in Leutmerken ihre Köpfe zusammenstrecken und darüber debattieren, ob denn eine Mehrzweckhalle nötig ist. Sauter sagt:
«Vielleicht stellt sich heraus, dass wir keine grosse Mehrzweckhalle, sondern einfach einen grossen Raum für etwa 50 Personen benötigen.»
Er will auch gar nicht so sehr auf eine Mehrzweckhalle spekulieren. Denn diese kostet Geld – Geld, das die Gemeinde nicht hat. Weder die Politische, noch die Schulgemeinde.
«Bei einer Mehrzweckhalle ginge die Finanzierung nicht ohne massive Steuererhöhung», sagt er. Erni bestätigt. Auch die Schulbürger müssten tiefer in die Tasche greifen. «Die Schule braucht nicht zwingend eine Mehrzweckhalle. Aber ich finde, wir haben als Körperschaft eine Verantwortung der Gesellschaft gegenüber. Deshalb sind wir mit im Boot, wenn es um eine Lösung geht, für ein Dorfzentrum. Sei es ein kleiner Raum, einen Saal oder eben eine grosse Halle», sagt Erni.
Othmar Schmid konkretisiert: «Der Steuerfuss müsste bei der Politischen Gemeinde um etwa 10 Prozent erhöht werden.» Die Gemeinde haben schon seit längerem rund 800000 Franken zurückgestellt für den Bau einer grossen Halle. «Durch die Umstellung auf HRM2 müssen wir solche Gelder innerhalb von fünf Jahren verwenden oder aufheben», erklärt der Gemeindepräsident.
Nun sei das dritte Jahr, es sei also notwendig, die Angelegenheit anzupacken. Auch Erni und Sauter erhoffen sich vor allem eines: Gewissheit. «Das Ziel soll sein, danach zu wissen, was die Bedürfnisse der Bevölkerung hinsichtlich eines Gemeinschaftsraumes sind», sagt Sauter. Er und Erni hoffen deshalb auf eine hohe Teilnehmerzahl und angeregte Diskussionen.
Hinweis Diskussionsrunde, 16. Februar, 9 Uhr, Kirche Leutmerken.