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Das Grümpelturnier ist aus dem Veranstaltungskalender der Gemeinde kaum mehr wegzudenken. Am Wochenende hat es zum 41. Mal stattgefunden.
Stellt man sich Fussball-Mannschaften vor, denkt man üblicherweise an durchtrainierte Frauen oder Männer in funktionalen Trikots, deren Aufdrucke die Herkunft des Vereins verraten. Ganz anders ist es am Grümpelturnier in Schönholzerswilen, das die Kuspo (Kultur- & Sportvereinigung) am Wochenende zum 41. Mal organisiert hat.
In der Kategorie «Plausch» stehen die Originalität der Kostüme und lustige Showeinlagen im Vordergrund. «Wir haben eine neue Regelung. Das Publikum kann sich durch das Ausfüllen der Zettel an der Punktevergabe beteiligen», informiert Vorstandsmitglied Anita Posch über Lautsprecher. Umso aufmerksamer beobachten die Zuschauer am frühen Samstagabend den Einmarsch der sieben Mannschaften.
«Da ist Mario», kommentiert ein kleiner Junge. Er hat die Figur aus dem gleichnamigen Computerspiel sofort erkannt. Zusammen mit den weiteren Charakteren Luigi, Yoshi und Toad zieht er eine Runde über das Spielfeld auf dem Sportplatz bei der Sekundarschule. Auch die anderen Gruppen beweisen viel Ideenreichtum. «Matis Räuber» bringen gar ihre eigene Burg mit. Der «1. FC Wasserschlacht» ist bewaffnet mit Wasserpistolen und scheut sich auch nicht davor, diese einzusetzen.
Grossen Aufwand hat die Gruppe «Fischen verboten, aber nicht für uns» betrieben: Die Mitglieder tragen aufwendige Kostüme und schleppen entsprechend ihrem Motto Netze und Fischerruten mit aufs Spielfeld. Ihr Engagement wird vom Publikum goutiert, sie erhalten am meisten Punkte.
Am Spielfeldrand machen sich die ersten Mannschaften für die Matches bereit. Sie wärmen sich auf, indem sie ihre Glieder dehnen oder wie Hampelmänner umherspringen. Im Zehnminutentakt treten sie nun gegeneinander an. Obwohl es sich um ein Plauschturnier handelt, werden einige vom Ehrgeiz und der Gier nach siegreichen Toren gepackt.
Ganz genau beobachtet wird das Geschehen von Fränzi Künzle und Regula Schweizer. Die beiden Frauen sind vom Samariterverein und verarzten kleinere Blessuren der Spieler mit Pflästerli oder kühlen Prellungen.
«Die Mannschaften spielen fair und friedlich. Trotzdem haben wir etwas mehr zu tun, als in anderen Jahren»
sagt Fränzi Künzle.
Das «Schwiler» Grümpelturnier scheint aber nicht nur bei Fussballfreunden hoch im Kurs zu stehen. In der Festwirtschaft trifft man sich zum geselligen Beisammensein und der Analyse der gebotenen Spiele. Unter ihnen ist auch Nico Krobath. Der 9-jährige Junge trägt seinen eingebunden Arm in einer Schlinge. «Ich wurde von einem Ball getroffen, dabei ist meine Elle gebrochen», erklärt er. Nach der Versorgung im Spital ist er sofort wieder zum Grümpelturnier zurückgekehrt. «Es ist sehr schade, dass ich nicht mehr mitspielen kann», sagt er.
Derweil braut sich über dem Gelände ein Unwetter zusammen, welches sich just beim Schlusspfiff des Plauschturniers entlädt. Als Sieger gehen «Super Mario», «Fischen verboten, aber nicht für uns» und die «Ohrläpplizuzler» vom Platz.