Kreuzlingen
Der Weg zum neuen Bad ist frei: Das Egelsee wird grösser und schöner

Das Thermalbad Egelsee wird saniert und erweitert. Der Kreuzlinger Gemeinderat hat am Donnerstagabend die Mehrkosten ohne Gegenstimme geschluckt. Auch die Sauna kann eingebaut werden.

Urs Brüschweiler
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Definitiv Grünes Licht für das neue Hallenbad. Ab kommenden März wird an diesem Projekt gearbeitet.

Definitiv Grünes Licht für das neue Hallenbad. Ab kommenden März wird an diesem Projekt gearbeitet.

(Bild: PD)

So handzahm gibt sich das Kreuzlinger Stadtparlament selten. Schon gar nicht, wenn es Kostenüberschreitungen schlucken muss. Doch vor Weihnachten zeigten sich die 31 anwesenden Gemeinderäte harmonisch. Einstimmig bewilligten sie am Donnerstagabend den Zusatzkredit von knapp 1,5 Millionen Franken für Mehraufwände beim Hallenbadprojekt, insbesondere wegen Altlasten im Baugrund und dem schlechten Zustand des bestehenden Bades. Und ebenfalls ohne Gegenstimme kam auch der Zusatzkredit in Höhe von über 200000 Franken für eine nachträgliche Projekterweiterung durch. Die Sauna und der kleine Wellnessbereich sowie der zusätzliche Materialraum können somit realisiert werden.

Spatenstich im März

Nachdem das Baugesuch vorliegt kann nun im März der Spatenstich definitiv erfolgen. Die Betriebskosten fallen dafür geringer aus «Die höheren Kosten stehen in einem guten Verhältnis zum Mehrwert für die Bevölkerung», sagte Daniel Moos (Freie Liste) im Namen der vorberatenden Kommission für Bau und Umwelt. Zuvor hatte er die Punkte aufgezählt, in denen beim Projekt die Aufwände höher geworden sind, aber auch jene, die zu einer Senkung der späteren Betriebskosten führen werden. «Es ist alles ausführlich und transparent dargelegt worden.»

Etwas Kritik kam dann von Christian Brändli (FDP), der für die zweite vorberatende Kommission Gesellschaft, Kultur und Sport das Wort ergriff. «Bei fast allen städtischen Bauprojekten in der Vergangenheit gab es Mehrkosten. Noch nie ist eine Schlussabrechnung günstiger herausgekommen, als erwartet.»

«In Zukunft müssen vom Stadtrat Zahlen kommen, die belastbar sind.»

Die SP stehe nach wie vor zu 100 Prozent hinter dem Projekt, sagte Ruedi Herzog im Namen seiner Fraktion. Doch habe der Stadtrat für die Zukunft zwei Lehren zu ziehen: Planungskredit müssten künftig höher angesetzt werden und es gehörten mehr Reserven eingebaut. «Mit Überraschungen ist bei komplexen Projekten immer zu rechnen», hielt Herzog den Planern zu Gute. Und:

«Das ist das falsche Projekt, um dem Stadtrat ans Bein zu ginggen.»

Zähneknirschen und Murren

Ein Zähneknirschen oder gar ein Murren war aus der Fraktion EVP/FDP/CVP zu vernehmen, wie Thomas Leuch berichtete. Man müsse wohl in den sauren Apfel beissen, es bleibe kaum eine andere Wahl. «Aber immerhin ist der Apfel nur sauer und nicht faul.» Jetzt liege alles auf dem Tisch und das Vorhaben sei deutlich besser als noch bei der Volksabstimmung.

«Wir wollen, dass dieses Projekt zum Nutzen von allen und voller Tatendrang umgesetzt wird.»

Letztendlich war sogar die sonst eher sparsame SVP einverstanden. Es sei zwar unschön, wenn schon vor Baubeginn ein Zusatzkredit nötig sei, sagte Yvonne Hartmann. Aber die Mehrkosten brächten auch entsprechenden Nutzen. Einzig die Sauna hatte bei der Fraktion der Volkspartei zu Reden gegeben. Aber gegen ihren Einbau hat letztlich niemand gestimmt.