NEUE SPORTSTÄTTE
Beachvolleyball-Fans in Jubelstimmung: Auch auf Sand ist Amriswil jetzt eine Hochburg

Zu Beginn dieses Jahres wurde die Bösch AG Beachvolleyball-Halle eröffnet. Am Sonntag luden die Betreiber zum Tag der offenen Tür ein. Viele Sportinteressierte kamen, um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

Christof Lampart
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Die Amriswiler Beachvolleyball-Halle wird allen Ansprüchen gerecht.

Die Amriswiler Beachvolleyball-Halle wird allen Ansprüchen gerecht.

Bild: Donato Caspari (Amriswil, 20. Februar 2022)

Seinen Ursprung hat der im Inneren ganz in den Vereinsfarben von Volley Amriswil blau-weiss gehaltene Holzbau in einer Bieridee. Andreas Bösch, seines Zeichens nicht nur der Vizepräsident von Volley Amriswil, sondern auch Inhaber der gleichnamigen Schreinerei, fragte sich vor rund dreieinhalb Jahren, was im volleyballverrückten Amriswil infrastrukturmässig denn noch fehlte.

Als er auf die Idee einer Beachvolleyball-Halle kam und seine Frau in den Bau einwilligte, war der Volleyballenthusiast nicht mehr zu bremsen. In Zusammenarbeit mit der Holzbaufirma Krattiger AG realisierte er binnen zehn Monaten im Industriegebiet Schwarzland die neue 6,5 Millionen Franken teure Beachvolleyball-Halle. Bösch freut sich:

«Jetzt haben wir in Amriswil bezüglich Volleyballsport einfach rundum perfekte Trainingsbedingungen.»

Umfeld weiter professionalisiert

Die Bösch AG vermietet ihrerseits die Halle an Volley Amriswil. Für die Vermarktung der Sportstätte ist somit Volley-Amriswil-Geschäftsführerin Gesa Osterwald zuständig. Die Geschäftsstelle befindet sich auch in der Beachvolleyball-Halle, gleich neben der Sportbar. Von der Infrastruktur ist Osterwald sehr angetan.

«Als ich hier die Stelle antrat, wusste ich gar nichts davon, dass hier wenige Monate später eine Beachvolleyball-Halle stehen würde. Aber die Halle ist top, das Umfeld noch weiter professionalisiert, was dem Volleyballsport in Amriswil sicher zugutekommen wird», freut sich Osterwald. Zwar hat Hallenvolleyball wenig mit Beachvolleyball zu tun, aber «in der Saisonvorbereitung können wir den Sandboden gut nutzen, um an der Athletik unserer Spieler zu feilen», sagt Osterwald und lacht.

Ein Novum in der Ostschweiz

Kommen und spielen dürfen in der neuen Halle alle, die wollen. Vom absoluten Volleyball-Laien bis hin zum Vollprofi soll die unterschiedlichste Klientel angelockt werden. Dass die Spielfeldmieten die tiefsten in der ganzen Schweiz und die Amriswiler Beachvolleyball-Halle die einzige in der Ostschweiz ist, soll ebenso wie auch die Volleyballbegeisterung in der Region dazu beitragen, dass die Halle gut gebucht wird.

«Wir haben schon einige Trainingscamps und Fixstunden, aber natürlich läuft das Ganze gerade erst an. Das aber auf einem Niveau, das uns für die Zukunft sehr zuversichtlich stimmt», sagt Osterwald optimistisch.

Grosses Interesse der Bevölkerung

Zwar wagten sich am Sonntag nur wenige in den Sand, doch die Neugier der Amriswilerinnen und Amriswiler war gross. Viele nutzten das schöne Wetter, um hierher zu spazieren; es herrschte ein reges Kommen und Gehen. «Ich habe heute viel mehr Leute gesehen, die ich bei uns im Volleyball noch nie gesehen habe, als solche, die bei uns regelmässig zu Gast sind», staunte Andreas Bösch. Tatsächlich füllten sich die gemütliche Sportbar, die jeweils von Mittwoch bis Samstag ab 17 Uhr geöffnet hat, als auch die direkt angrenzende Galerie schnell mit Leuten.

Letztere versprüht mit ihren zahlreichen Sitzgelegenheiten sogar eine chillige Lounge-Atmosphäre. Selbst das Reisefernweh dürfte mit einem Blick auf die Wände rund um die Spielfelder gelindert werden, zeigen diese doch eine traumhafte, sonnenbeschienene Inselwelt, die einen an den einstigen Blödel-Hit von Peach Weber aus den 1980er-Jahren erinnert: «Sun, fun and nothing to do». Wer hier ins Schwitzen kommt, muss schon unten auf dem Feld stehen und pritschen, baggern und hechten.

400 Tonnen Sand für drei Spielfelder

Insgesamt warten in der 770 Quadratmeter grossen Bösch AG Beachvolleyball-Halle 400 Tonnen Sand darauf, sportlich in Beschlag genommen zu werden. Die Sandschicht auf dem Spielfeld ist 35 Zentimeter dick. Während die drei Spielfelder mit 16x8 Metern den internationalen Normen entsprechen, ist die Halle für internationale Spiele zu wenig hoch. «Uns fehlen dafür 3,5 Meter, aber hätten wir die Halle so gebaut, dann wären die Baukosten explodiert, weshalb wir nie wirklich daran gedacht haben, die Anlage für internationale Spiele tauglich zu machen. Für unsere Zwecke reicht die Beachvolleyball-Halle so, wie sie ist, aber auf jeden Fall», erklärt Andreas Bösch. (art.)