Sport
«Unser junges Team braucht erfahrene Führungsspieler» – Präsident erklärt, weshalb der neue Transfer eine Verstärkung für den HC Arbon ist

Kürzlich hat der Handballklub den Wechsel des österreichischen Erstliga-Spielers Manuel Schmid bekanntgegeben. Im Interview spricht HCA-Präsident Andreas Angehrn über die Neuverpflichtung und wie es generell um den Verein steht.

Remo Fischbacher
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Hier trägt der HC Arbon seit sieben Saisons die Heimspiele aus: Präsident Andreas Angehrn vor der Arboner Sporthalle.

Hier trägt der HC Arbon seit sieben Saisons die Heimspiele aus: Präsident Andreas Angehrn vor der Arboner Sporthalle.

Bild: Ralph Ribi

Herr Angehrn, dem HC Arbon gelang die Verpflichtung des 28-jährigen Manuel Schmid, seines Zeichens zweifacher österreichischer Meister mit Alpla HC Hard. Mit welcher Absicht erfolgte dieser Transfer?

Andreas Angehrn: Vorweg muss ich betonen, dass die Spieler aus dem eigenen Nachwuchs immer die Basis des HC Arbon bilden werden. Den Verein betrachten wir als eine Talentschule, die eine Perspektive für die Zukunft junger Spieler bieten soll. Unser junges Team braucht aber Führungsspieler, die das Team vorantreiben und Stabilität verleihen. Manuel bringt sehr viel Erfahrung mit und wird beim HC Arbon eine wichtige Position einnehmen.

Manuel Schmid spielte seine ganze Karriere in Österreichs erster Liga, wo er bereits einige Erfolge feiern durfte. Weshalb wechselt er nun zum HC Arbon?

Manuel hat sich dazu entschieden, seine Profikarriere zu beenden und den Fokus verstärkt auf die berufliche Laufbahn zu legen. Bei uns bietet sich ihm die Chance, das Handballspielen noch besser mit seinem Job zu vereinbaren.

Sie haben in der Saison 2016/2017 das Präsidium des Handballclubs Arbon angetreten. Welche Entwicklung hat der Verein seither gemacht?

Es hat sich einiges getan in den letzten Jahren. Zu jenem Zeitpunkt waren nur fünf Mitglieder im Vorstand, inzwischen sind wir 14. Unser Budget konnten wir durch viele neu gewonnene Sponsoren und Mitglieder um einen Drittel erhöhen. Mit Hilfe der in der Saison 16/17 gegründeten Gönnervereinigung HCamici investierten wir viel in den Nachwuchs. Heute steht der HC Arbon allein bei den Kategorien U15 bis U19 mit vier Teams in den Aufstiegsspielen zur Schweizer Elite.

Wie sieht es bei den Aktivmannschaften aus?

Momentan sind unsere Herren in der dritthöchsten, die Damen in der zweithöchsten Liga angekommen. Nach einem Abstieg und zwei Wiederaufstiegen der Herren in den letzten sechs Jahren haben sie es diese Saison in die Aufstiegsspiele zur Nationalliga B geschafft. Selbiges gelang den Damen, welche gar um den Aufstieg in die höchste Schweizer Spielklasse kämpfen.

Sportlich kann sich der HC Arbon also nicht beklagen. Wie präsentiert sich die wirtschaftliche Lage?

Sehr gut. Trotz Budgeterhöhungen ist der Verein kerngesund. Leistungstrainerinnen und -trainer bekommen einen Lohn ausgezahlt. Wir haben aber natürlich auch enorm viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, ohne die der Verein nicht dort stehen würde, wo er heute ist.

Andreas Angehrn während des Interviews im Innenbereich der Sporthalle.

Andreas Angehrn während des Interviews im Innenbereich der Sporthalle.

Bild: Ralph Ribi

Der HC Arbon ist einer der grössten Handballvereine in der Schweiz. Welches Ansehen geniesst der Klub in der Region?

Bei uns ist der Family-Spirit extrem wichtig. Die Liebe zum Sport, das gegenseitige Anfeuern – das zeichnet uns aus. Ich glaube, die Arboner Bevölkerung bekommt dies auch mit. Wir treffen um die 250 Fans an den Heimspielen an. Und überhaupt ist Arbon in meinen Augen seit vielen Jahren eine Handball-Hochburg.

Information

Andreas Angehrn beim HC Arbon

Am 26. Januar 1968 wurde der Handballclub Arbon durch eine Gruppe von 17- bis 18-Jährigen gegründet. 13 Jahre später stiess Andreas Angehrn als Junior zum Verein. In der Folge spielte er selbst im Klub Handball und war viele Jahre Trainer, ehe er in der Saison 2016/2017 das Präsidentenamt einnahm.

Schauen wir noch nach vorne: Wohin wollen Sie in den nächsten drei Jahren?

Sportlich wäre es natürlich super, wenn die Herren den Sprung in die NLB schaffen würden und sich dort halten könnten. Bei den Damen liebäugeln wir ebenfalls mit dem langfristigen Verbleib in der zweithöchsten Liga. Zusätzlich wünsche ich mir für die Zukunft, dass wir weiterhin viel Wert auf den Nachwuchs legen, um auch in drei Jahren noch eine grosse Breite aufzuweisen.

Hinweis:
Am 7. und 8. Mai 2022 findet das 50. Schülerhandballturnier statt. Ein Anlass, an dem Schülerinnen und Schüler teilnehmen dürfen, die nicht in einem Verein Handball spielen.