Das Haus A West des Alterszentrums Kreuzlingen ist fertig saniert. Damit können die Bewohner nicht nur die Zimmer, sondern auch das Restaurant wieder nutzen. Die denkmalgeschützte Treppe hat eine besondere Rolle.
Betritt man das Foyer des Alterszentrums Kreuzlingen (AZK), riecht es nach Kaffee. Im Restaurant Z. sitzen Mitarbeiter, Bewohner und Gäste. «Das Z steht für Zentrum, der Punkt für Treffpunkt», erklärt Anna Jäger, die Geschäftsführerin. Das Restaurant hat einen neuen Standort im frisch sanierten Altbau. Es ist offen und gemütlich. An seiner früheren Lage gibt es drei Säle, die für Anlässe genutzt und auch vermietet werden können.
Seit Anfang September kann das Haus A West, der Altbau, nach der Sanierung schrittweise wieder bezogen werden. «Es ist noch nicht alles fertig. Doch wir sind froh, dass die Arbeiten zum grössten Teil abgeschlossen sind», sagt Jäger. «Ich war erstaunt, wie gut und gelassen die Bewohner mit dem Baulärm und den Einschränkungen während der Bauphase umgegangen sind. Das ist toll.»
Mit dem fertigen Haus A West erhöht sich die Zahl an Pflegeplätze im Alterszentrum deutlich. «Von 150 auf 200. Das ist eine grosse Steigerung», sagt die Geschäftsführerin. «Dafür sind auch mehr Mitarbeiter nötig. Es werden um die 300 sein. Stolz sind wir zudem, dass wir 40 Ausbildungsplätze anbieten können, und nächstes Jahr sogar 46.» Wichtig sei für das Alterszentrum, dass seit der Sanierung wieder kostengünstige Einzelzimmer angeboten werden können. Für 119 Franken pro Tag. «Die Zimmer sind zwar klein und entsprechen der Mindestgrösse, jedoch sind sie preisgünstiger als die anderen.»
Im Haus A West kann das Alterszentrum nun spezialisierte Abteilungen anbieten. «Das sind zum Beispiel die akute Übergangspflege, Entlastungszimmer oder eine weitere Demenzabteilung für nicht Weglaufgefährdete», erklärt Anna Jäger. Zudem werde man zwei Pflegeoasen einrichten. Dort werden jeweils vier Bewohner, die eine intensivere Überwachung durchs das Pflegepersonal benötigen, einquartiert.
Geblieben ist die grosse Treppe in der Eingangshalle. «Sie war der Grund dafür, dass wir das Umbau- und Sanierungsprojekt ändern mussten», sagt Urs Haubensak, Präsident der Genossenschaft Alterszentrum Kreuzlingen. «Als die Denkmalpflege insistierte, dass die Treppe nicht abgebrochen werden darf, um mehr Platz zu schaffen, geriet mein Blut schon in Wallung.» Doch mittlerweile habe er Freundschaft mit der Treppe geschlossen. «Sie strahlt etwas mystisches aus und bildet ein Zentrum. Es ist gut, dass sie heute noch steht», sagt er. «Wir dürfen zufrieden sein, wie alles herausgekommen ist.»
Bezüglich der Zahlen könne man nicht genau sagen, wie es aussehe. «Änderungen im Brandschutz haben das Projekt verteuert. Aber ich denke, dass wir im Rahmen des Budgets bleiben werden.»
Am Sonntag, 28. Oktober, öffnet das Alterszentrum Kreuzlingen seine Türen. Gefeiert wird nicht nur die Sanierung des Hauses A West, sondern auch das 50-Jahr-Jubiläum. Um 10.30 Uhr wird der Tag mit einem Festakt gestartet. Rundgänge werden bis 16.30 Uhr angeboten. «Die Idee des Altersheims wurde von vier Frauen vorangetrieben: Annemarie Altwegg, Verena Perini, Lislott Mühlemann und Erika Sonderer», sagt Präsident Urs Haubensak. «Nach ihnen werden nun die Säle und ein Platz benannt.» Am Sonntag und Montag findet auch der Öpfelchüechlimarkt (11 bis 17 Uhr) statt.