Die vergangene Saison im Freibad Hörnli war «okay, aber nicht gut». Am Samstag geht’s wieder los. Mit dem neuen barrierefreien Seezugang will man die Marke von 100'000 Badegästen nun wieder einmal knacken.
Es gab einiges zu besprechen an der traditionellen Medienkonferenz zum Start der neuen Freibad-Saison im Hörnli: Der neue Badesteg, die Zukunft der Betriebsgenossenschaft, die sich wohl bald auflösen wird, die Gästezahlen von 2021, das Bademeisterteam und das Bistro. Doch der Reihe nach.
Das grosse Highlight für die Badegäste in der kommenden Saison ist ganz klar der neue Steg in den See. Architekt und Genossenschafts-Vize Urs Oberhänsli informierte über das Projekt, das praktisch abgeschlossen ist. Bis zur Badi-Eröffnung am kommenden Samstag sollen auch die Bagger am Land und ihre Grabspuren verschwunden sein. Der neue Steg ist barrierefrei, sprich Rollstuhlfahrer können sich mit einem Lift ins Wasser hinablassen. Ausser für Badegäste ist er künftig auch in den Wintermonaten für Spaziergänger von ausserhalb der Badi zugänglich. Der trockene Winter habe die Arbeiten begünstigt, erzählte Ruedi Wolfender, Abteilungsleiter bei der Stadt. Aufgrund steigender Preise sei man bei den Kosten statt bei den budgetierten 850'000 Franken, bei etwa 920'000 Franken gelandet. Aufgrund der Kopplung an den Baupreisindex benötige man dafür aber keinen Nachtragskredit.
Die Zeiten der Genossenschaft Schwimmbad Hörnli als Betreiberin des Kreuzlinger Freibads dürften ab 1. Januar 2024 gezählt sein. Die Versammlung hatte jüngst ohne Gegenstimme entschieden, den Übergang des Freibads in städtische Verantwortung zu ebnen. Das erklärte Ziel ist, den Betrieb des «Hörnli» wie auch des neuen Familien- und Freizeitbads Egelsee in eine Hand zu legen, nämlich die der Stadt Kreuzlingen, wie Genossenschaftspräsident Jürg Schlatter erklärte. Ruedi Wolfender sagte, es mache Sinn, beides zusammenzuführen und so Synergien zu nutzen. Die Verträge zum Übergang von Nutzung und Personal sowie die Auflösung des Baurechtsvertrages würden nun vorbereitet. Der Gemeinderat werde im Herbst über eine entsprechende Vorlage befinden.
Genossenschaftskassier Felix Jetter berichtete über die Zahlen der vergangenen Saison. Rund 94600 Eintritte verzeichnete das «Hörnli». Wegen der kalten Witterung sei dies ein Ergebnis, dass «okay, aber nicht gut» ist. Die 100000 er-Marke zu knacken sei eigentlich nötig, um in den schwarzen Zahlen zu landen. 2021 habe man diese doch noch erreicht, allerdings nur aufgrund von Versicherungsleistungen, welche man aufgrund der Corona-Einschränkungen im Vorjahr gutgeschrieben erhielt.
«Sie sind das Herz der Anlage, ohne sie läuft gar nichts.»
Das sagte Genossenschaftspräsident Jürg Schlatter über das Bademeister-Team. Mit Chef René Knup, Valeria Tormova und Milan Petrovic habe man stabile Verhältnisse und dürfe positive Rückmeldungen von den Badegästen entgegennehmen. Knup berichtete von der Pensionierung Ruedi Fehrs, der durch zwei Stundenlöhner ersetzt werde. In seinem dritten Jahr hoffe er nun, die 100'000-Gäste-Marke zu knacken.
Matias und Jacqueline Bolliger vom Restaurant Seeburg – und neuerdings auch von der Altnauer Krone – übernahmen nach zehn Jahren den Betrieb des Badikiosks von seinen Eltern. Man habe die Speisekarte überarbeitet und das Bistro besitzt nun gar eine eigene Website und eine Social-Media-Präsenz.
«Wir haben auf allen Ebenen und Kanälen Gas gegeben und freuen uns auf die Saison.»