Politik
Wahl Stadtpräsidium Romanshorn: SVP lässt inoffiziellen Kandidaten aus den eigenen Reihen im Regen stehen
Der Vorstand versagt Dominik Reis die Unterstützung. Dieser nimmt den fehlenden Support der Parteispitze gelassen. Ein bisschen erstaunt ist er aber doch.
SVP-Stadtrat Dominik Reis wird von einer Gruppe Romanshornerinnen und Romanshorner als Stadtpräsident zur Wahl empfohlen.
Dominik Reis ist seit letzter Woche passiver Herausforderer von Roger Martin (Die Mitte). Eine Interessengruppe um Silvan Mumenthaler hat den Stadtrat letzte Woche nach Ablauf der Fristen ohne dessen Wissen ins Spiel gebracht als Kandidat fürs Romanshorner Stadtpräsidium. Der SVP-Vertreter wird zwar keinen Wahlkampf führen. Aber sollte ihm das Volk am 12. März oder später in einem zweiten Wahlgang das Vertrauen schenken, steht er als neues Oberhaupt der Hafenstadt zur Verfügung. Er traue sich das Amt zu, sagt Reis.
Seine eigene Partei reagiert zurückhaltend auf die unerwartete Entwicklung. Der Vorstand hat sich Ende letzter Woche zu einer Sitzung getroffen, um die neue Ausgangslage zu besprechen. Am Montag hat Parteipräsidentin Melanie Zellweger eine Mitteilung zum Inhalt der Diskussionen verschickt. Es sind keine guten Nachrichten für Reis: Die Parteispitze unterstützt ihn bei einem allfälligen Wahlkampf nicht. Der Grund: Die Mitgliederversammlung habe ihn am 25. Oktober als Stadtrat nominiert und nicht zusätzlich als Stadtpräsident. Roger Martin sei der einzige offizielle Kandidat für dieses Amt, um das sich Reis zumindest im Moment gar nicht aktiv bewerbe.
Für Reis kommt die fehlende Unterstützung nicht völlig überraschend
Weiter heisst es in der Mitteilung: «Die SVP Romanshorn wird zu gegebener Zeit eine Versammlung (...) einberufen, an welcher sich die Mitglieder für oder gegen eine Unterstützung des offiziell antretenden Kandidaten aussprechen können.» Reis wird dannzumal offenbar kein Thema sein.
Reis selber hat nach eigener Aussage «kein Problem» mit der Haltung des Vorstandes. Er sagt: «Ich bin ein Fighter und lasse alles auf mich zukommen.» Ganz überraschend kommt der fehlende Support nicht für ihn. Es ist ein offenes Geheimnis, dass sich Reis mit einzelnen Parteileitungsmitgliedern überworfen hat und deshalb aus dem Vorstand ausgetreten ist. Erwartet hätte er trotzdem, dass jemand vor dem Entscheid das Gespräch mit ihm sucht. Telefoniert habe ihm jedenfalls niemand. «Ich habe nichts gehört.»
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