Mitte Januar startet das Projekt «Kids in Dance» im Phönix-Theater in Steckborn. Mit Unterstützung erarbeiten Jugendliche im Alter von zwölf bis 18 Jahren ihre eigene Performance, die sie im Sommer auf der Bühne präsentieren.
Tanzen, Spass und neue Freundschaften. Das alles sind wichtige Bestandteile des Projekts «Kids in Dance». Ab dem 10. Januar bis zum 10. Juni haben Kinder und Jugendliche im Alter von zwölf bis 18 Jahren die Möglichkeit, wöchentlich und kostenlos im Phönix-Theater in Steckborn auf der Bühne zu tanzen und soziale Kontakte zu knüpfen. Am 9. und 10. Juni wird die Produktion dann auf der Bühne vor Publikum präsentiert. Für die Teilnahme am Jugendtanzprojekt sind keine tänzerischen Vorkenntnisse nötig.
Sozialpädagogin Bettina Aremu und Tänzerin sowie Choreografin Sabine Schindler haben «Kids in Dance» 2018 ins Leben gerufen. «Das Projekt soll Kindern und Jugendlichen mit herausfordernden Geschichten ein positives Erlebnis bieten und ihr Körperbewusstsein sowie ihr Selbstwertgefühl steigern», sagt Aremu. Durch das Tanzen sollen sie ihre Gefühle zum Ausdruck bringen können. Dies in einem «Safe Space», einer sicheren Umgebung, in der sie sich wohlfühlen.
Das Jugendtanzprojekt fand in diesem Jahr zum ersten Mal auch in Steckborn statt. Die Coronamassnahmen mit der Zertifikatspflicht erschwerten jedoch die Durchführung. «Umso grösser ist unsere Freude auf das nächste Jahr», meint Aremu. Die Quantität der Teilnehmenden sei dabei nicht massgebend. Aremu sagt:
«Es geht uns nur darum, den Jugendlichen eine Möglichkeit bieten zu können. Bei uns sollen sie Spass haben, ohne Leistungsdruck zu verspüren.»
Ermöglicht wird das dank der Förderung durch die Drosos-Stiftung und die Zusammenarbeit mit dem Phönix-Theater Steckborn. «Für die Jugendlichen ist es ein tolles Gefühl, auf der Bühne proben und performen zu können. Sie fühlen sich dadurch ernst genommen», meint Aremu.
Da das Projekt schweizweit durchgeführt wird, haben sich Aremu und Schindler Verstärkung geholt. Die Betreuung in Steckborn fällt im nächsten Jahr daher in die Hände von Tanzpädagogin und Choreografin Oriana Bräu-Berger und Sozialpädagogin Sofia Hadjisterkoti.
Die Trainings finden wöchentlich jeweils am Dienstagabend von 17.15 bis 18.45 Uhr im Phönix-Theater statt. Nach einem kurzen Aufwärmen erarbeiten die Jugendlichen gemeinsam mit Bräu-Berger und Hadjisterkoti verschiedene Tanzszenen zu einem bestimmten Thema. Dabei gibt es begleitete Teile, aber auch solche, bei denen die Teilnehmenden selbstständig etwas erarbeiten. Zum Schluss wird das Gelernte noch einmal wiederholt und vertieft. Danach folgt der gemeinsame Ausklang mit Snacks. «Die Jugendlichen sollen sich in der Gruppe einbringen und zusammenarbeiten», sagt Aremu.
Die Teilnehmenden können sich bei «Kids in Dance» voll ausleben und ihrer Fantasie freien Lauf lassen. «Wir bieten ihnen einen Raum für Neues mit Musik und Tanz, für Kreativität, Sport, Spass und Gemeinschaft», sagt Aremu. Das Projekt liege ihr sehr am Herzen. Sie sagt:
«Wir dürfen beobachten, wie die Jugendlichen neue Kraft schöpfen und wachsen. Das erfüllt uns mit viel Stolz.»
Um die Jugendlichen zu erreichen, arbeitet Aremu eng mit lokalen Orten, an denen sich die Jugendlichen aufhalten, zusammen. «Die grösste Herausforderung bei ‹Kids in Dance› sind nicht etwa die Jugendlichen selbst, sondern der richtige Umgang unsererseits mit ihnen», sagt Aremu und ergänzt:
«Wir orientieren uns an den Teilnehmenden und akzeptieren jede und jeden so, wie sie oder er ist.»