Die Fachstelle für Statistik des Kantons St.Gallen hat einen Bericht über die regionalen Entwicklungsunterschiede publiziert. Wir haben die fünf spannendsten Erkenntnisse zusammengestellt.
Wie entwickeln sich die St.Galler Regionen? Dieser Frage ist die Fachstelle für Statistik des Kantons im Auftrag des Amtes für Wirtschaft und Arbeit nachgegangen. Dies zum vierten Mal nach 2010, 2015 und 2018. Die Analyse geschah im Zusammenhang mit der Neuen Regionalpolitik (NRP) des Bundes, welche die Entwicklung im ländlichen Raum fördern soll.
Der Ende Dezember 2022 veröffentlichte Bericht «Regionale Disparitäten im Kanton St.Gallen» ermöglicht in erster Linie Vergleiche.
Wir haben für Sie die fünf spannendsten Erkenntnisse aus dem 60-seitigen Bericht herausgesucht.
Inhaltsverzeichnis
Die meisten St.Galler Regionen verzeichnen bereits das zweite Jahr in Folge Zuwanderungsgewinne, wie Volkswirtschaftsdirektor Beat Tinner (FDP) im Vorwort des Berichts festhält. «Ein bemerkenswertes Ereignis», so der FDP-Regierungsrat.
Schaut man etwa auf das Jahr 2021, zeigt sich folgendes Bild: Lediglich in der Regio St.Gallen zogen mehr Personen in andere Schweizer Gegenden weg als zu. Das heisst, nur die Regio St.Gallen wies einen leicht negativen Binnenwanderungssaldo auf. Massgebend für ebendiesen sind die Zuzüge aus ausserkantonalen Gegenden, minus die Wegzüge in andere Gebiete des Landes.
Bleiben wir bei der Demografie, diesmal bei der Entwicklung der ständigen Wohnbevölkerung. Letztere umfasst Personen mit Hauptwohnsitz im betreffenden Gebiet. Zwischen 1998 und 2021 hat die Bevölkerung in vier Gebieten stark zugenommen. Die Regio St.Gallen weist eine abgeschwächte Zunahme auf. Im Toggenburg hingegen wächst die Bevölkerung nach Jahren des Rückgangs langsam wieder. Des weiteren ist hervorzuheben, dass sich gemäss Bericht die Bevölkerungszunahme der letzten 10 bis 20 Jahre in Zukunft wohl in allen sechs St.Galler Regionen fortsetzen wird.
Bereits im fünften Jahr in Folge wurden im Toggenburg die höchsten Bauinvestitionen pro Kopf getätigt. Dies, nachdem die Region in dieser Kategorie einst die rote Laterne trug.
Die kleinen und mittleren Unternehmen haben gemäss der kantonalen Fachstelle für Statistik in allen sechs St.Galler Regionen eine grosse Bedeutung. Zu den KMU zählen alle Betriebe mit insgesamt weniger als 250 Angestellten. Dennoch gibt es lokal Unterschiede, wie eine Analyse des Jahres 2020 zeigt: Während der KMU-Anteil an der Beschäftigung in der Regio St.Gallen mit leicht über 60 Prozent am tiefsten ist, schwingt das Toggenburg (90 Prozent) obenaus.
Weiter ist im Bericht festgehalten, dass bei der Erwerbsbeteiligung von Frauen im Gegensatz zu früher heute keine nennenswerten regionalen Unterschiede bestehen. In allen Regionen ist sie von etwa 60 auf über 74 Prozent angestiegen.