AU/MONTLINGEN. Die Ortsgemeinden Montlingen und Au haben eines gemeinsam: Sie besitzen Restaurants und haben Mühe, Pächter zu finden. Für den Montlinger Schwamm konnte ein Paar gefunden werden.
Harald Herrsche ist zwar froh, dass er ein Pächterpaar für den Montlinger Schwamm gefunden hat; auf den letzten Drücker vor Saisonbeginn. So richtig zufrieden ist er aber nicht, auch nicht mit der Situation im «Kreuz», dem zweiten Montlinger Ortsgemeinde-Restaurant. Etwas nachdenklich zeigt er einige der Inserate, die man auf der Suche nach einem Pächterpaar für den «Schwamm» hat schalten müssen. Auch einen Jungkoch für das «Kreuz» sucht er schon länger vergeblich.
«Für etwa 2500 Franken habe man inseriert, zuletzt sogar im Zürcher Oberland», kritisiert Herrsche die Lage auf dem «Pächtermarkt». Weniger Glück bei der Suche nach neuen Wirten hat die Ortsgemeinde Au. «Zum Glück haben wir auf dem Restaurant Engel seit über 20 Jahren einen hervorragenden Pächter», sagt Arthur Messmer, Präsident der Ortsgemeinde Au, bei einem Gespräch mit seinem Montlinger Amtskollegen. Die «Burg», das heimelige Restaurant inmitten der Auer Rebberge, mache ihm zu schaffen.
Schnell kommen die beiden Ortsgemeindepräsidenten auf den Pachtzins zu sprechen. Das neue Pächterpaar auf dem Montlinger Schwann habe den sofort akzeptiert, aber auch dort sei der Zins in den letzten Jahren gesenkt worden. Messmer lächelt etwas gequält: «Du hast wenigsten jemanden, mit dem Du über den Preis verhandeln konntest. Ich hab nicht einmal das.» Aber die Hoffnung aufgeben, das sei nicht sein Ding. Die «Burg» ganz schliessen und einer anderen Nutzung zuführen, kommt für Arthur Messmer nicht in Frage: «Es gibt auch so immer weniger Restaurants, die als Treffpunkt eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen Leben spielen», ist der Auer Ortsgemeindepräsident überzeugt.
Harald Herrsche gibt ihm recht; eine Umwidmung des Restaurants Kreuz etwa, käme für die Ortsgemeinde Montlingen nicht in Frage. «Auch in Montlingen gibt es immer weniger Beizen. Das <Kreuz> gehört ins Dorf.»