Mit «Musig i dä Stadt» in der Altstadt endet dieses Wochenende – am Freitag und Samstag, 2. und 3. September – die Frauenfelder Freiluft-Musiksaison. Die Veranstalter hoffen auf 800 Musikfans pro Tag. Das Programm der achten Ausgabe ist von tanzbar über hypnotisch bis ziemlich rockig.
Vor 23 Jahren war die Welt noch eine andere. In der Schweizer Gründerzeit von Trip-Hop und Downbeat entstand auch Genem. Den Ursprung hat die Frauenfelder Band in einer Thundorfer Firma. Damals war man zu viert unterwegs. Bei «Frauenfeld Hallo 2000» füllte die Band den unterirdischen Kreisel in der Silvesternacht. Zwei Alben folgten 2001 und 2005. Für ein drittes wäre Soundmaterial vorhanden gewesen. Doch dann war fertig – bis 2019. Eigentlich hätte Genem am «Musig i dä Stadt» 2020 Reunion feiern wollen. Aber die Pandemie kam dazwischen. Nun tritt das Trio am diesjährigen Altstadtfestival am Samstag zum Abschluss auf die Bühne.
«Musig i dä Stadt» geht am Freitag und Samstag, 2. und 3. September, in der Frauenfelder Altstadt auf dem Bankplatz und in der Freie-Strasse über die Bühne. Am Freitag ist ab 18 Uhr Barbetrieb, die erste Band spielt ab 18.30 Uhr. Am Samstag öffnet die Bar um 15 Uhr, Musik gibt’s ab 15.30 Uhr. Die Bar hat jeweils bis 24 Uhr offen. Fürs leibliche Wohl sorgen täglich drei bis vier Foodtrucks: Tacos, Crêpes, Pinsa, Würste und vieles mehr. (ma)
Ja, die Pandemie. Eigentlich wäre heuer das «Zehnjährige» angestanden. Wenn das Festival, das mit Kollekte arbeitet, nicht 2020 und 2021 ausgefallen wäre.
Noch einige Jahre früher hat die Band ihren Ursprung, die nun als Granium mit Punk, Grunge und Noise-Rock das Festival diesen Freitag eröffnet. Als Granium noch zu viert war, hiess man Spleen und probte im Luftschutzkeller einer Schulanlage in Felben-Wellhausen. Ende der 90er-Jahre gehörte Spleen zum Frauenfelder Rockinventar. Dann folgte die lange Pause.
Auch die Winterthurer Mundartpopband Plankton (Samstag, 19.30 Uhr) hat zehn Jahre nicht mehr gespielt. Vergangenen Februar kam man wieder auf einer Bühne zusammen. Und erst kürzlich zog das Quintett mit dem aus Frauenfeld stammenden Dominik Deuber (künstlerischer Leiter des Frauenfelder Jazzfestivals Generations) wieder die Massen an bei den Winterthurer Musikfestwochen.
Nicht mehr vorstellen muss man Stahlberger (Samstag, 20.30 Uhr) aus St.Gallen. Live ist das Quintett mit Frontmann Manuel Stahlberger auf dem Anfang 2022 erschienenen «Lüt uf Fotene» roher als auch schon. Der mäandrierende Pop mit den unglaublich guten, weil eindringlichen Texten ist geblieben. Das Veranstaltertrio mit Marco Kern, Stefan Rutishauser und Mike Surer hofft auf 800 Musikfans pro Tag. Das sollte bei diesem Line-up und trockenem Wetter kein unüberwindbares Problem darstellen.
Traditionell wird der Samstag um 15.30 Uhr mit einem Familienkonzert eröffnet, dieses Mal sind das die Luusbuebe aus Zürich. Danach geht es weiter mit einem Spektakel sondergleichen, nämlich Clownerie und Seifenblasen mit Frohnella & Klücklich. Sie waren auch schon am Eisenwerk-Sommerfest zu Gast. Auch das Frauentrio Bright Sound Brigade (Samstag, 18.30 Uhr) hat Frauenfeld-Bezug, kommt doch eine der drei Musikerinnen, die Pop, Folk und Country zum Besten geben, von hier.
Das Winterthurer Trio The Shattered Mind (Freitag, 19.30 Uhr) ist Teil von Augeil-Records aus Frauenfeld und hat schon mehrmals mit der beklemmenden Mischung aus Post-Punk und Psych-Rock in Frauenfeld konzertiert. Derweil kommt das Alternative-Rock-Duo Catalyst (Freitag, 20.30 Uhr) aus St.Gallen respektive Rorschach.
Der Legende nach soll sich die achtköpfige Kapelle Rich Man’s Kitchen Orchestra, die am Freitag um 21.45 Uhr den Abschluss macht, aus der Küchencrew eines Millionärs aus New Orleans gebildet haben. Sei es so. Die Bandmitglieder aus der ganzen Ostschweiz und Winterthur servieren tanzbaren Calypso-Sound, Hokum-Blues und eine Prise Ska. En Guete.