Murgspritzer: Herzige Tierli müssen nicht gendergerecht sprechen, dafür die Frauenfelder Stadtverwaltung so schreiben. Das ist gut so, findet TZ-Redaktor Mathias Frei. Dass das aber seine Tücken hat, zeigt sich schon am Meitlibrunnen. Noch viel schlimmer wird es beim Sämannsbrunnen.
Die zwei herzigen Häsli, die zuletzt immer wieder im Murg-Auen-Park gesichtet worden sind, dürfen rammeln, was das Zeug hält. Denn herzige Tierli müssen nicht politisch korrekt sein. Das ist einfach so. Die Frauenfelder Stadtverwaltung indes setzt neu auf gendergerechte Sprache. Und das ist gut so. Man muss zwar nicht jeden Brunz mitmachen. Dessen sind sich unsere fünf Stadtratenden bewusst. Aber eine gewisse Konsequenz ist halt schon kein Seich. Brunnenbaden im Meitlibrunnen ist deshalb verboten. Denn der besagte Brunnen muss neu nicht nur den Meitli, sondern auch den Buben gewidmet sein – obwohl es ja auch schon in jungen Jahren eine Vielzahl von sozialen Geschlechtern gibt.
Und der Sämannsbrunnen wird am besten gleich ganz abgerissen, damit es auf dem neuen Brunnen Platz hat für einen Sämann, eine Säfrau und Säpersonen, die intersexuell, nicht-binär, trans und/oder agender sind. Es geht auch nicht um das biologische Geschlecht, denn es tragen sowieso alle Personen eine Samenschürze um die Lenden, die alternativ auch mit Eiern gefüllt werden kann. Und wem das zu viel wird, degustiert sich am Samstag durch 20 Weine am Winzerfest und geht danach einfach baden.