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Die Ortsbürgergemeinde schliesst das Jahr 2021 trotz Nachwirkungen der Pandemie positiv ab: Es resultierte ein Gewinn von 1,4 Millionen Franken. Der stabilste Ertrag kommt von den Liegenschaften. Die Pflegebetriebe hingegen sind in der Verlustzone.
Die Ortsbürgergemeinde St.Gallen wird an der Bürgerversammlung vom 2. Mai ein erfreuliches Jahresergebnis 2021 präsentieren können. «Wir blicken auf ein anspruchsvolles Jahr zurück, das wir dank unserer vielfältigen Geschäftsfelder erfolgreich gemeistert haben», betonte Bürgerratspräsidentin Katrin Meier am Dienstag vor den Medien. Auch wenn die Pandemie deutlichere Spuren als im Vorjahr in der Rechnung hinterlassen habe, verdeutliche der Gewinn von 1,4 Millionen Franken, dass die Ortsbürgergemeinde trotz schwieriger Zeiten gut unterwegs sei.
Marco Vettiger, Leiter Finanz- und Rechnungswesen, ging auf die bedeutendsten Zahlen in der Jahresrechnung ein. Laut seinen Ausführungen steuerten die Liegenschaften einen grossen Teil zum Gewinn bei und zeichneten sich damit als stabilster Ertragsbringer der Ortsbürgergemeinde aus. Dies selbst nach einem nochmaligen Pachtzinserlass zu Gunsten der Restaurantbetreiber. Das gute Aktienjahr mit einer hohen Rendite von fast 13 Prozent und das starke Ergebnis des Forstbetriebes trugen ebenfalls zum positiven Jahresabschluss bei. In der Forstwirtschaft machte sich vor allem die gestiegene Nachfrage nach einheimischem Holz bemerkbar. Ebenfalls besser als budgetiert fiel das Finanzergebnis des Stadtarchivs aus.
In der Verlustzone schlossen hingegen die Alters- und Pflegeheime Singenberg und Bürgerspital ab. Der Geschäftsgang habe sich pandemiebedingt schwierig gestaltet, erklärte Katrin Meier. Erst seit Herbst 2021 seien die Wohn- und Betreuungsangebote wieder stärker nachgefragt. Auch die Geriatrische Klinik konnte die Erwartungen im zweiten Pandemiejahr nicht erfüllen. Zwar erwirtschaftete sie ein deutlich besseres Ergebnis als im Vorjahr, doch beträgt der operative Jahresverlust immer noch knapp 890’000 Franken. «Da der Start im Neubau in den beiden Pandemiejahren nicht wie geplant erfolgen konnte, haben wir eine Wertberechtigung des Gebäudes vorgenommen», sagte Marco Vettiger.
Ende 2021 zählte die Ortsbürgergemeinde 10’274 Ortsbürgerinnen und Ortsbürger. Es handle sich um eine vielfältige Gemeinschaft von Alteingesessenen und Neuzugezogenen, jungen und alten Menschen, Alleinlebenden und Familien, sagte Katrin Meier. Diese Vielfalt wolle man im laufenden Jahr wieder mit diversen Anlässen pflegen und sichtbar machen. Speziell erwähnte die Bürgerratspräsidentin die traditionelle Bürgerwanderung und einen erstmals stattfindenden Baumpflanztag für Familien mit Neugeborenen.
Einen weiteren Fokus legt die Ortsbürgergemeinde auf Nachhaltigkeit. Vorgesehen ist, auf den Dächern ihrer Liegenschaften Solaranlagen zu realisieren. Zudem wird mit Blick auf den Klimawandel eine Testfläche mit zukunftsfähigen Baumarten im ortsbürgerlichen Wald in Zusammenarbeit mit der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft bepflanzt. Intensiv beschäftigen wird sich die Ortsbürgergemeinde zudem mit dem Strategieprozess für das Kompetenzzentrum Gesundheit und Alter. In diesem Bereich werde vor allem der Fachkräftemangel eine grosse Herausforderung darstellen, betonte Katrin Meier. Und auch Bauvorhaben stehen weiterhin auf der Traktandenliste: Noch im laufenden Jahr soll der Start für die Überbauung des Stadtsägeareals erfolgen.
Personell hat im vergangenen Jahr ein Generationenwechsel auf Führungsebene stattgefunden. Bürgerratspräsidentin Katrin Meier löste Arno Noger ab. Im Bürgerrat folgte Judith-Rahel Seitz auf Andreas Alther. Dorothee Guggenheimer und Nicole Stadelmann übernahmen in Co-Leitung die Führung des Stadtarchivs von Stefan Sonderegger. Mario Gnägi führt neu als Direktor die Heime Singenberg und Bürgerspital, René Alpiger als neuer Direktor die Geriatrische Klinik. Gemeinsam lösten sie Robert Etter in der Führung des Kompetenzzentrums Gesundheit und Alter ab.