Konzert
Harte und sanfte Töne: Roman Games, Painhead und Alroys spielen im Zelt-Werk im Iltenriet

Drei Rorschacher Bands mit ihrer ureigenen Mischung aus New Wave, Punk und einer Liebe zu grossen Melodiebögen sind am Samstag im Unteregger Iltenriet zu erleben. Wer das Konzert besuchen möchte, muss zuerst einen kurzen Spaziergang machen.

Rudolf Hirtl/PD
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The Roman Games im Jahr 2022.

The Roman Games im Jahr 2022.

Bild: Adrian Elsener

Seit The Roman Games und Painhead zum ersten Mal gemeinsam auf einer Bühne am Rorschacher Ufer standen sind über 25 Jahre vergangen. Doch die enorme Spielfreude, die die beiden jungen Bands damals an den Tag legten, ist ihnen bis heute geblieben. Das musikalische Feuerwerk beschliessen Alroys, deren Sound schon letztes Jahr hervorragend zu der sich über das Zelt-Werk legenden Nacht und das Glimmern des Lagerfeuers passte.

Lebensmut schüren: The Roman Games (19.45h)

Von diesem Trio am nächsten am Pop sind die Roman Games, die den Abend eröffnen. Die Band kommt direkt aus dem Studio und wird im Iltenriet zum ersten Mal alle Stücke zum Besten geben, die auf der zur Zeit entstehenden LP zu hören sein werden – plus vielleicht etwas Bowie oder The Clash. Die Roman Games verstehen es, in ihren Texten aktuelle politische Themen aufzunehmen, dabei aber nicht alles schwarz zu malen, sondern Lebensmut zu schüren.

Ansteckende Energiebündel: Painhead (20.45h)

Grosser Auftritt am Openair St. Gallen: Painhead auf der Sternenbuehne.

Grosser Auftritt am Openair St. Gallen: Painhead auf der Sternenbuehne.

Bild: Coralie Wenger

Härtere Töne werden danach Painhead anschlagen. Die Rorschacher Band, die seit der Gründung 1995 in unveränderter Formation auftritt, ist bekannt für ihre melodiösen Hymnen zwischen Punk und Hardcore, scheut sich aber auch nicht, Pop-Stücken wie «Always take the weather with you» von Crowded House ihren eigenen Anstrich zu geben. Wie mitreissend Painhead live sind, werden alle bezeugen, die je an einem Konzert der vier Energiebündel gewesen sind.

Gitarrenband par excellence: Alroys (21.45h)

Selten fliessen Gitarren so schön ineinander wie bei Alroys. Auch ihre Musik fusst in der New Wave und dem Indie-Rock, ist aber auch inspiriert von Country-Musik, wie etwa dem US-Amerikaner Townes van Zandt, dessen Song «Waiting Around to Die» Alroys mit viel Feingefühl covern. Ihre eigenen Songs - grandiose Hooks und clevere Riffs, gepaart mit solidem Bass und filigranem Schlagzeug, über die Sam Kunz seine melancholischen Gesangslinien legt – stehen solchen Vorbildern aber in nichts nach. Das Wortspiel sei gewagt: Alroys - ein Rolls Royce der Gitarrenmusik.

Das Open-Air Konzert ist gratis (Kollekte zur Kostendeckung). Das Zelt-Werk ist mit dem Auto nicht erreichbar. Vom Parkplatz beim Schiessstand im Witenwald kommt man zu Fuss in etwa zehn Gehminuten auf dem beschilderten Weg zum Zelt-Werk. Der Anlass findet auch bei leichtem Regen statt.