Der Schnee stirbt aus. Toni Brunner glaubt, dass der Tanz der Flocken trotzdem noch kommt - «zuverlässig wie die Steuererklärung».
In den Skigebieten zieht sich eine dünne Spur aus Kunstschnee zwischen matschbraunen Wiesen. Die Knospen treiben schon im Januar, die Bienen fliegen aus, der Schnee stirbt aus. «Die Berge stehen noch, immerhin. Aber die Banken wanken, die Swissair ist längst tot, selbst die Milch droht ihre Unschuld zu verlieren. Und ein weiteres weisses Symbol für die Schweiz steht auf der roten Liste: Der Schnee!», schreibt die «NZZ am Sonntag».
Toni Brunner will es nicht wahrhaben. «Aber wie jedes Jahr die Steuererklärung ins Haus flattert, so wird auch der nächste Schnee kommen», schreibt der ehemalige SVP-Präsident unbesorgt in einer Kolumne. Das sei wichtig, immerhin gehe es für die Tourismusgebiete doch um Wertschöpfung und Arbeitsplätze – als ob Frau Holle die verdammte Pflicht hätte, wieder mal ihr Kissen auszuschütteln, damit es der Wirtschaft gut geht. Zu allem Überfluss stimmt Brunner auch noch ein pathetisches Loblied auf die Skihelden der Nation und die Stärken der Schweiz an. Wohl leicht schneeblind.