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Sie jonglieren mit Algorithmen und lösen Programmierrätsel mit Logik und Kreativität: 15 begabte Jugendliche aus der ganzen Schweiz nahmen am Finale der Informatik-Olympiade teil. Unter ihnen als einziger Ostschweizer der 17-jährige Kantonsschüler Pascal Gamma.
Er mag, was anderen Schülerinnen und Schülern Bauchschmerzen und schlaflose Nächte beschert: Mathematik und Physik. In beiden Fächern hat der Kantonsschüler aus Ebnat Kappel einen Notendurchschnitt von 6,0. «Momentan», wie er lachend sagt. Pascal Gamma ist ein Talent, das über das Interesse für Zahlen, Technik und das digitale Universum hinaus jene Kreativität und Ausdauer mitbringt, die zur Lösung herausfordernder Programmierrätsel Voraussetzung ist.
Mehrere Qualifikationsrunden hatte der 17-Jährige dieses Frühjahr zu überstehen, um das Finale der Informatik-Olympiade des Verbands Schweizer Wissenschafts-Olympiaden (VSWO) zu erreichen. Hürden, auf die er sich in der Freizeit in Kurslektionen, Workshops und im Selbststudium vorbereitet hatte - zumeist virtuell.
Denn die Coronapandemie wirkte sich auch auf die diesjährige Austragung des Wettbewerbs aus. Besonders bedauerlich für die rund 100 Teilnehmenden: Das Trainingscamp, das jeweils nach der zweiten Qualifikationsrunde durchgeführt wird, wurde neuerlich gestrichen.
Die Olympiade fördert Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend. Neun Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager, Prüfungen sowie Wettbewerbe für über 4000 Talente in Biologie, Chemie, Geografie, Informatik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Die Organisatoren sind hauptsächlich junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden in das nationale Programm investieren. (red)
Pascal Gamma freut sich sehr über den siebten Rang und die Silbermedaille, die ihn zur Teilnahme an der zentraleuropäischen Informatik-Olympiade in Kroatien im kommenden September berechtigt. Obwohl das Ziel natürlich immer der Sieg sei, wie der ehrgeizige Toggenburger sagt.
Für die vier Goldmedaillengewinner geht es im Juni an die Internationale Informatik-Olympiade (IOI) nach Singapur. Aufgrund der coronabedingten Einschränkungen jedoch nicht real. Ob auch der Wettbewerb in Kroatien virtuell ausgetragen wird, ist derzeit noch offen. Pascal hat die Hoffnung auf ein physisches Treffen nicht aufgegeben. Er sagt:
«Es wäre schon schön, wenn die Reise stattfände, auch wegen des persönlichen Kontakts und des Austausches mit anderen Teilnehmenden.»
Noch bleiben einige Monate Zeit. Die will der begabte Ebnat Kappler nutzen. «In Zürich finden im Vorfeld noch zwei gecoachte Workshops statt», sagt er. Darüber hinaus könnten Fragestellungen aus dem Aufgabenkatalog der Olympiade und der Finalrunde gelöst werden. Viel Aufwand, aber Pascal Gamma sagt: «Es macht auch sehr viel Spass.»
Für den Schüler war es die zweite Teilnahme an der nationalen Informatik-Olympiade. Zur Anmeldung motiviert habe ihn vergangenes Jahr sein Informatiklehrer, erinnert er sich. Allerdings platzte damals der Medaillentraum in der zweiten von drei Vorfinalrunden.
Doch auch mit dem Erfolg in diesem Jahr ist das Olympia-Thema für den talentierten Toggenburger nicht abgehakt. Für ihn steht bereits heute fest:
«Ich werde auch nächstes Jahr wieder antreten. Ein letztes Mal, denn eine weitere Teilnahme ist altersbedingt nicht möglich. »
2022 wird Pascal Gamma die Kantonsschule abschliessen. Wohin ihn sein weiterer Weg führt, ist teilweise klar: «Ich möchte an der ETH studieren, wobei die Fachrichtung momentan noch nicht ganz klar ist.»