Die A-cappella-Gruppe MST Singers darf an den Jazztagen auf der Hauptbühne auftreten. Die Gesangstalente sind Schülerinnen und Schüler der Musikschule Toggenburg und haben im Frühling einen Ostschweizer A-cappella-Wettbewerb gewonnen.
Die ersten Klänge auf der grossen Bühne an den Jazztagen gehören traditionell der musikalischen Zukunft des Toggenburgs. Auch dieses Jahr spielen und singen am Freitag und am Samstag zwei Bands, die im Rahmen der Musikschule Toggenburg gegründet wurden. Eine davon ist die A-cappella-Gruppe MST Singers, welche unter der Leitung der Gesangslehrerin Theresa Kressig Anfang Jahr gegründet wurde.
Die fünfköpfige Gruppe besteht aus Manuela Gubser aus Oberhelfenschwil, Noemi Benz aus Wattwil, Remo Forrer aus Hemberg sowie Sandra Brander und Silvia Kuratli aus Nesslau. Sie alle sind Schülerinnen und Schüler von Teresa Kressig, welche die Gruppe gründete, um am A-cappella Talent-Wettbewerb «Sing dein Ding» mitzumachen. Für diesen reichten die MST Singers ein Video ein, das nach einer vorgängigen Bewertung für den Online-Contest angenommen wurde.
Die MST Singers schafften es mit einer Mischung aus aktueller Pop-Covern, am meisten Stimmen für ihr Video zu sammeln. Daraufhin konnten sie im Frühling am A-cappella-Festival in Pfäffikon neben bekannten Gruppen wie Cluster und Ivivas auftreten. Dass das ihr grösster Erfolg war, sind sich alle einig.
Nichtsdestotrotz ist es für die junge Gruppe etwas ganz besonderes, dieses Jahr an den Jazztagen auftreten zu dürfen. «Es ist eine grosse Ehre, auf der Hauptbühne der Jazztage zu stehen. Ich bin ja sonst eigentlich immer als Besucher dort», meint der Hemberger Sänger Remo Forrer.
Nach den MST Singers folgen an den Jazztagen grosse Künstler aus der Schweizer Musikszene wie der Newcomer Crimer oder die schweizweit bekannte Band Pegasus. «Diese Bands inspirieren mich», meint die Jüngste im Bunde, Silvia Kuratli. «Aber alleine das, dass wir vor ihnen auf der Bühne stehen, verlangt ein ganz hohes Niveau und spornt mich dazu an, noch viel mehr zu üben», meint die 15-Jährige Nesslauerin, die noch die Oberstufe besucht.
Geprobt wird jeweils im Gesangsstudio von Theresa Kressig und vor allem auch zu Hause. «Es ist schwierig, einen Termin zu finden, an dem wir alle proben können», erzählt Sandra Brander. Deshalb üben sie oft alleine mit einem Programm, das verschiede Stimmen aufnehmen und abspielen kann. Die A-cappella-Gruppe ist für alle Teilnehmenden eine grosse Herausforderung, die sie aber gut meistern. «Es ist einfach etwas anderes», erzählt Remo Forrer. «Wenn man auf so viele Sachen gleichzeitig schauen muss, ist es einfach spannender. Wenn verschiedene Stimmen zusammen schön klingen, ist das Zuhören einfach herrlich», meint der Sportartikelverkäufer.
Dass Solo-Gesangsschülerinnen und -Schüler plötzlich in einer Gruppe singen, fordert von jedem Sänger und jeder Sängerin einen hohen Einsatz. «Frau Kressig hat uns einfach zusammengewürfelt», erzählt Sandra Brander. «Lustigerweise haben wir gar nicht viel gemeinsam, ausser der Leidenschaft zum Singen und die Freude am A-cappella», erzählt sie und fügt hinzu: «Wir machen uns aber komplett. Wir haben gelernt, miteinander umzugehen und gemeinsam ein musikalisches Ding durchzuziehen.»
Durch das neue Projekt sind die jungen Musiker immer wieder mit neuen, unbekannten Problemen konfrontiert. «Wir müssen alle ganz genau auf uns hören und schauen, wer wann atmet. Wenn alle gleichzeitig, Luft holen würden, gäbe es einen Unterbruch», erklärt Remo Forrer. Sandra Brander fügt hinzu: «Es ist auch schwer, im Takt zu bleiben oder den exakten Anfangston eines Liedes zu finden. Da brauchen wir jeweils Hilfe, aber schliesslich finden auch Profis diesen Ton nicht von alleine.»
Auf jeden Fall bringen die fünf Jugendlichen und jungen Erwachsenen für ihr Alter ein sehr hohes Niveau auf die Bühne der Jazztage. Mitverantwortlich ist dafür auch die Gesangslehrerin Teresa Kressig und die Musikschule Toggenburg, welche die fünf Talente seit Jahren unterstützen und fördern. «Sie haben mich gesanglich extrem weitergebracht. Sie legen alles daran, dass wir uns gut entwickeln», lobt Remo Forrer die Musikschule, welcher die MST Singers auch ihren Namen zu verdanken haben.
Die jungen Talente sind sicherlich vielversprechend für die Zukunft, auch wenn ihre A-cappella-Gruppe ursprünglich nur für die Teilnahme am Wettbewerb gegründet wurde.
Aufgeregt scheinen die MST Singers aber zwei Wochen vor dem Auftritt noch nicht zu sein. «Fehler dürfen und müssen passieren», meint Remo Forrer gelassen. «Solange nicht gerade die Bühne zusammenbricht, bringt uns nichts so schnell aus der Ruhe», fügt er lachend hinzu.
An den Jazztagen präsentieren die MST Singers ein abwechslungsreiches Musikprogramm mit vielen aktuellen Hits in A-cappella Versionen. «Man hört jeden von uns auch einmal alleine Singen», verrät Remo Forrer.