Regionalfussball
«Es ist kein Zufall, dass wir ganz oben stehen»: Trainer Arlind Sopa erklärt, weshalb es dem FC Henau so gut läuft

Im Sommer 2021 stieg der FC Henau in die 2. Liga regional auf. Rund ein Jahr später ist das Team von Trainer Arlind Sopa Tabellenführer – und das souverän. Nach fünf Spielen ist Henau immer noch ungeschlagen und stellt die beste Offensive und Defensive der Liga. Das sind die Gründe.

Lukas Tannò
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Captain Dario Regazzoni (links) ist mit vier Treffern der beste Henauer Torschütze der bisherigen Saison.

Captain Dario Regazzoni (links) ist mit vier Treffern der beste Henauer Torschütze der bisherigen Saison.

Bild: Benjamin Manser

«Im vergangenen Sommer gab es beim FC Henau einen Umschwung», sagt Trainer Arlind Sopa. Er fährt fort: «Dies geschah, als ich mit dem Team den Aufstieg in die 2. Liga regional schaffte. Einige erfahrene Spieler verliessen uns und es kamen viele junge Spieler neu dazu. Deshalb war für uns das oberste Ziel, irgendwie den Ligaerhalt zu schaffen.»

In der vergangenen Saison zitterte sich der FC Henau am letzten Spieltag zum Ligaerhalt. Bereits damals sagte Sopa, dass er davon überzeugt sei, dass sein Team in der kommenden Saison eine andere Rolle einnehmen könne. Gesagt, getan. Denn nach fünf Partien in der neuen Spielzeit steht der FC Henau ungeschlagen an der Tabellenspitze der 2. Liga regio, Gruppe 2 – zum ersten Mal in der 50-jährigen Vereinsgeschichte.

Aufwärtstrend zeigte sich bereits in der Rückrunde

Für Trainer Arlind Sopa hat die starke Form seines Teams momentan aber nicht nur etwas mit der Saisonvorbereitung im Sommer zu tun:

«Der Start in die letzte Saison ist uns nicht so geglückt, aber nach der Winterpause zeigte unsere Formkurve stark nach oben. 18 unserer 27 Punkte haben wir in der Rückrunde geholt.»

In Henau merkte man also schon damals, dass sich die Mannschaft langsam gefunden hat und man auf dem richtigen Weg ist. Im Sommer bestätigte sich für Sopa diese Annahme: «Da wir im Sommer mit Raúl Stillhart vom FC Uzwil nur einen Transfer getätigt haben, konnten wir weiter an der Konstanz und dem Teamspirit arbeiten.»

In Spielergesprächen stellte sich heraus, dass die Mannschaft sehr viel Ehrgeiz hat und motiviert ist. «Wir haben dementsprechend auch eine härtere Vorbereitung gemacht und gute Resultate erzielt», sagt Sopa und ergänzt: «Dass meine Spieler über viel Qualität verfügen, wusste ich. In der vergangenen Saison mussten wir uns einfach an das Tempo und die Härte der Liga gewöhnen und Erfahrungen sammeln.»

Nun ist es wichtig, fokussiert zu bleiben

Schaut man auf die Tabelle, dann sieht man, dass der FC Henau aber nicht einfach nur glücklich auf dem ersten Platz steht. Die Sopa-Elf stellt in der 2. Liga regio die beste Offensive und beste Defensive. Auch deshalb sagt der Trainer:

«Es ist kein Zufall, dass wir ganz oben stehen, die Statistiken sprechen für uns. Wir haben hart dafür gearbeitet und geniessen den Moment in vollen Zügen.»
Arlind Sopa, Trainer des FC Henau.

Arlind Sopa, Trainer des FC Henau.

Bild: PD

Für Sopa ist nun wichtig, dass alle weiter an einem Strang ziehen und keiner nachlässt. «Ich habe aber volles Vertrauen in meine Spieler und weiss, dass wir nicht überheblich werden, nur, weil wir ein paar Spieltage erster sind. Ich erwarte von mir wie auch von der Mannschaft viel. Es kann sich also niemand zurücklehnen», so der Henauer Übungsleiter.

Dass Henau nach fünf Spieltagen auf Tabellenplatz eins steht, hätten vor der Saison die wenigsten erwartet. Sopa weiss aber, dass neben der dazugewonnenen Erfahrung, dem Reifeprozess, in welcher sich sein Team befindet, und der guten Vorbereitung auch ein bisschen Wettkampfglück nötig ist. Zum Beispiel im Spitzenspiel von letzter Woche gegen Arbon, das Henau 5:1 gewinnen konnte. «Beim Stand von 2:1 hielt Torhüter Manuel Eberle einen Elfmeter. Wenn der reingeht, hätte es gut und gerne anders ausgehen können», meint Sopa.

Henau will möglichst lange oben mitspielen

Nun kommt es am Samstag um 16 Uhr zum nächsten Topspiel gegen Calcio Kreuzlingen. Der Absteiger der 2. Liga inter ist ein Team, das wieder um den Aufstieg mitspielen möchte. «Es wird ein Gradmesser werden, aber wir gehen mit breiter Brust nach Kreuzlingen und werden versuchen, die nächsten drei Punkte zu holen», sagt Sopa zum anstehenden Meisterschaftsspiel.

Trotz Tabellenführung bleibt das Saisonziel des FC Henau laut dem Trainer aber bescheiden: «Wir wollen sicher mehr Punkte holen als letzte Saison und, wenn möglich, in der oberen Tabellenhälfte mitspielen.» Die Hälfte der Punkte aus der letzten Saison hat Henau bereits nach einem Viertel der Saison geholt. Es sieht also so aus, als könne man sicher eines der beiden festgelegten Ziele erreichen.