Rickenbach
Seit er von Neonazis verprügelt wurde, ist Dominik Bein behindert – jetzt sammelt eine Kampagne Spenden für den Geschädigten

Die SRF-Reportage über Dominik Bein und seine Mutter hat viel Betroffenheit ausgelöst. Da es bislang kein Spendenkonto gab, hat ein Urner die Initiative ergriffen. Mit einer Online-Kampagne sammelt er Geld für die Familie, die finanzielle Probleme hat.

Jochen Tempelmann
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Dominik Bein mit seiner Mutter Rosmarie Bein in seiner Wohnung in Rickenbach.

Dominik Bein mit seiner Mutter Rosmarie Bein in seiner Wohnung in Rickenbach.

Bild: Arthur Gamsa

Das Schicksal von Dominik Bein hat die Schweiz berührt: 2003 wurde der damalige Teenager in Frauenfeld von Rechtsextremen brutal zusammengeschlagen. Von den Folgen hat er sich nie erholt. Der heute 34-Jährige, der in Rickenbach wohnt, wird aufgrund der bleibenden Hirnschäden zeit seines Lebens auf Hilfe angewiesen sein.

Vergangene Woche rollte «SRF Reporter» die tragische Geschichte auf. Auch die «Wiler Zeitung» traf sich noch einmal zum Gespräch mit Dominik Bein und seiner Mutter Rosmarie. Die 73-Jährige betreut ihren geistig behinderten Sohn. Erschwerend kommt für die beiden hinzu, dass Dominik Beins Invalidenrente gerade einmal 1400 Franken beträgt. Die Täter, die bis heute keine Reue gezeigt haben, haben von den Schadenersatzzahlungen in Höhe von rund drei Millionen Franken bis heute nur rund 20’000 Franken überwiesen.

Die Bevölkerung zeigt Solidarität

Die tragische Geschichte hat viele Schweizerinnen und Schweizer aufgerüttelt. Einer von ihnen ist Fabian Aschwanden aus Erstfeld. Untätig zuschauen war für den Urner, der sonst keine Verbindungen mit Familie Bein hat, keine Option – prompt hat er eine GoFundMe-Kampagne ins Leben gerufen: Über die Internetplattform sammelt Aschwanden jetzt Spenden für Dominik Bein.

«Die vielen Anfragen nach Spendemöglichkeiten in den Youtube-Kommentaren haben mich dazu bewogen, diese Kampagne für Herrn Bein zu eröffnen», schreibt Aschwanden in der Kampagnenbeschreibung.

Am Mittwoch waren so bereits über 8000 Franken zusammengekommen. Viele der rund hundert Spenderinnen und Spender haben gleich einen dreistelligen Betrag gesprochen, der Bein vollumfänglich zukommen soll. Ziel der Kampagne sind jene drei Millionen Franken, die Dominik Bein von den Tätern nie erhalten hat.