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Schweiz
Hat die Schweiz die Terroristen laufen lassen, die die 1970 eine Swissair-Maschine über Würenlingen zum Absturz gebracht hatten? Carla Del Ponte erzählt ihre Version der Geschichte.
Die frühere Schweizer Bundesanwältin und Chefanklägerin des Haager Tribunals, Carla Del Ponte, will nichts von einer geheimen Absprache zwischen der Schweiz und der palästinensischen Befreiungsorganisation PLO wissen. Sie hatte die Akte «Würenlingen» 1995, also 25 Jahre nach dem Absturz der Swissair-Maschine, nochmals geöffnet, um neu zu ermitteln.
In der Akte hätten sich keine Angaben über eine Anweisung des Bundesrates befunden, die der PLO Straffreiheit garantiert hätten. Dies sagte sie am Rande einer Veranstaltung in Zürich gegenüber «Radio SRF».
Die Swissair-Maschine war am 21.Februar 1970 über Würenlingen abgestürzt, nachdem an Bord eine Bombe explodiert war. Für den Terrorakt hatte eine Gruppe um den Palästinenser George Habash die Verantwortung übernommen. Obwohl die Verantwortlichen bekannt sind, war es nie zu einer Anklage gekommen.
Der Fall erscheint heute unter einem neuen Licht, nachdem der Journalist Marcel Gyr in seinem neuen Buch dargelegt hatte, dass der damalige, zuständige Bundesrat Pierre Graber mit der PLO eine Vereinbarung getroffen habe: Straffreiheit für die Terroristen, dafür würden diese die Schweiz mit Terrorakten verschonen. (jk)