Personen ab 50 sollen sich im Kanton regelmässig auf Darmkrebs testen lassen. Das Ziel: die Darmkrebsfälle massiv reduzieren. Kostenpunkt: knapp 500'000 Franken im Jahr.
Dickdarmkrebs gehört zu denjenigen Krebsarten, die frühzeitig erfasst werden können. Und zwar vor allem durch sogenannte Polypen im Darm. Wenn er rechtzeitig erkannt wird, ist Darmkrebs heilbar. «Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass die Anzahl der Todesfälle dank eines Screenings halbiert werden kann», schreibt der Kanton in einer Mitteilung.
Darum soll ab nächstem Jahr ein Darmkrebs-Früherkennungsprogramm auf die Beine gestellt werden. Vorausgesetzt, der Kantonsrat genehmigt einen Verpflichtungskredit von 4,8 Millionen Franken für die nächsten zehn Jahre, wird die Krebsliga beider Basel ein entsprechendes Programm auf die Beine stellen. Die Krebsliga beider Basel deshalb, weil sie die Kriterien des Kantons am besten erfüllt. Die Krebsliga Solothurn bietet zudem kein eigenständiges Krebsfrüherkennungsprogramm an.
Das Screeningprogramm wird unter Einbezug von Hausärztinnen und Hausärzten sowie Apothekerinnen und Apothekern umgesetzt. Teilnahmeberechtigt sind Personen im Alter von 50 bis 69 Jahren mit Wohnsitz im Kanton Solothurn. Diese werden mit einem Brief zum Screening eingeladen. Die Teilnahme ist freiwillig.
Wer sich entscheidet mitzumachen, kann zwischen zwei Screeningmethoden auswählen: ein Stuhltest alle zwei Jahre (Blut im Stuhl) oder eine Darmspiegelung alle zehn Jahre. Der Entscheid für ein Screening sowie für die Screeningmethode wird von den Teilnehmenden gemeinsam mit der Hausärztin oder dem Hausarzt gefällt. Apotheken bieten ebenfalls Stuhltests und Beratungen an.
13 Kantone führen bereits Darmkrebs-Früherkennungsprogramme durch (Jura, Bern, Neuenburg, Waadt, Genf, Fribourg, Wallis, Luzern, Uri, Tessin, Graubünden, St.Gallen und Basel-Stadt). Im Kanton Basel-Landschaft ist die Einführung im Jahr 2023 vorgesehen. (szr)