Solothurn
Neuer Standort für die Verwaltung: Der Kanton will über den RBS-Geleisen bauen

Der Solothurner Regierungsrat hat eine Studie in Auftrag gegeben, die bis Ende Januar Klarheit über die Machbarkeit des Bauprojektes beim RBS-Bahnhof schaffen soll.

Urs Mathys
Drucken
RBS-Bahnhof: Baustelle für Verwaltungsbau?

RBS-Bahnhof: Baustelle für Verwaltungsbau?

Hanspeter Bärtschi

Der Kanton will am RBS-Bahnhof Solothurn einen neuen zentralen Verwaltungsstandort schaffen und dort 400 Arbeitsplätze zusammenfassen. Dafür könnten auf die Stadt verteilte Mietlösungen aufgegeben werden, argumentiert der Regierungsrat. Er hat das kantonale Hochbauamt jetzt mit der Erarbeitung einer entsprechenden Machbarkeitsstudie beauftragt, die als Entscheidungsgrundlage für das weitere Vorgehen dienen soll.

Schon bis Januar 2020 – so der ambitionierte Zeitplan – soll das Ergebnis vorliegen, das über die generelle Machbarkeit Aufschluss geben soll, wie der Regierungsratsbeschluss besagt. Hintergrund der Eile ist die Planung des Regionalverkehrs Bern–Solothurn RBS.

Dieser sei «an einer Zusammenarbeit mit dem Kanton Solothurn sehr interessiert», heisst es. Bedingung sei aber, «dass sich ein gemeinsames Projekt bis Ende 2027 realisieren lässt». Begründet wird dies von der Bahnunternehmung damit, dass zu jenem Zeitpunkt auch der neue Berner RBS-Bahnhof fertiggestellt werden soll.

In Solothurn will der RBS im Zusammenhang mit der Neugestaltung der Gleis und Publikumsanlagen die Geleiseanlagen auf einer Länge von rund 200 Metern überbauen. Der Neubau soll neben Büros auch für Wohnnutzungen dienen können.

Der Kanton will seine Büromieten reduzieren

Der Regierungsrat verweist in seinem Beschluss darauf, dass sich die Zentralisierung der heute in gemieteten Räumen untergebrachten kantonalen Dienststellen in einer kantonalen Liegenschaft «aus wirtschaftlichen Überlegungen aufdrängt». So sei mit dem Massnahmenplan 2014 die «Optimierung der Mietkosten» als eine der strategischen Stossrichtungen beschlossen worden.

Zur Untermauerung wird aufgelistet, dass rund 70 Prozent 1800 der insgesamt 2500 Mitarbeitenden der kantonalen Verwaltung ihren Arbeitsplatz in Solothurn haben. Die übrigen 30 Prozent sind auf die Verwaltungsstandorte Grenchen, Oensingen, Balsthal, Olten, Breitenbach und Dornach verteilt.

Von 88 Verwaltungsgebäuden sind 46 im Kantonseigentum. Die jährlichen Netto-Mietausgaben betragen rund 9 Mio. Franken; davon fallen rund 6 Mio. Franken für Mieten auf dem Platz Solothurn an.
Keine Rede ist im Regierungsratsbeschluss vom Thema Hallen für das Lehrlingsturnen. Das RBS-Bahnhofareal war auch schon als möglicher Hallenstandort im Gespräch.