Biberist
SVP will Hug-Portmann, empfiehlt aber Misteli nicht zur Wiederwahl - Grüne mit Stimmfreigabe - auch CVP empfiehlt Hug-Portmann

Scharfes Geschütz vonseiten der SVP Biberist. Sie empfiehlt Stefan Hug-Portmann zur Wiederwahl als Gemeindepräsident. Bei der Wahl von Gemeindevizepräsidentin Manuela Misteli wird empfohlen, leer einzulegen. Die Grünen Biberist haben beim Gemeindepräsidium Stimmfreigabe beschlossen. Die CVP empfiehlt Hug-Portmann.

Rahel Meier
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Der «linke» Stefan Hug-Portmann (links im Bild) wird von der SVP Biberist zur Wahl empfohlen, der «ultralinke» Stephan Hug (rechts) nicht.

Der «linke» Stefan Hug-Portmann (links im Bild) wird von der SVP Biberist zur Wahl empfohlen, der «ultralinke» Stephan Hug (rechts) nicht.

Die SVP Biberist empfiehlt den Stimmberechtigten Stefan Hug-Portmann zur Wahl als Gemeindepräsident. Bei der Wahl am 13. Juni habe die Bevölkerung die Wahl zwischen dem «linken» Amtsinhaber (Hug-Portmann) und dem «ultralinken» parteilosen Gegenkandidaten (Stephan Hug), schreibt die SVP in einer Mitteilung auf ihrer Website.

Grundsätzlich begrüsse die SVP, dass es eine Wahl gibt. Aber in der vergangenen Legislatur sei die SVP durch den aus der SP ausgetretenen Gegenkandidaten massiv diffamiert und als rassistisch verunglimpft worden.

Mit dem amtierenden Gemeindepräsidenten habe die SVP zwar viele Differenzen. Er habe sich aber immer bemüht, sein Amt gut und professionell zu führen.

SVP sagt: Legt leer ein

Manuela Misteli

Manuela Misteli

Zvg

Bei der Wahl für das Vizepräsidium steht die amtierende Gemeindevizepräsidentin Manuela Misteli alleine zur Wahl. Die SVP fordert dazu auf, einen leeren Stimmzettel einzulegen. Die SVP begründet das in ihrer Mitteilung damit, dass «sich die Gemeindevizepräsidentin in der Vergangenheit mehrmals unloyal gegenüber dem Gemeindepräsidenten verhalten» habe.

Bei der Ressortdebatte habe sie ihm sogar das Misstrauen offen ausgesprochen und die Vizepräsidentin habe mit ihrer Unterschrift auch die Kandidatur des parteilosen Gegenkandidaten unterstützt.

Hearing bei den Grünen

Die unerwartete Kandidatur des aus der SP ausgetretenen Stephan Hug überraschte ganz offensichtlich nicht nur die Grünen Biberist sondern auch die SP. Aus Gründen der Fairness und zur umfassenden Meinungsbildung entschlossen sich die Grünen, den amtierenden Gemeindepräsidenten Stefan Hug-Portmann (SP) und auch Stephan Hug (parteilos) anzuhören.

In einem Video-Hearing hatten beide die Gelegenheit ihre Person, ihre Motivation und ihre Ziele darzulegen. Die Grünen kommen zum Schluss: Beide Kandidaten haben eigenständige Eignungsprofile und aufgrund der bisherigen politischen Tätigkeit sind sie aus grüner Sicht grundsätzlich beide wählbar. Beide sind dossierfest und mit der Gemeindepolitik bestens vertraut und beide haben Führungserfahrung.

Konkurrenz gehört zur Demokratie

Sogenannt wilde Kandidaturen können eine Partei vor eine Belastungsprobe stellen. Dennoch sind die Grünen Biberist der Ansicht, dass es zum demokratischen Prozess gehört, sich alle vier Jahre der Wahl und allenfalls auch Konkurrenten oder Konkurrentinnen zu stellen und sie freuen sich, wenn der Wahlkampf weiterhin so sachlich und konstruktiv bleibt.

Vor diesem Hintergrund wurde Stimmfreigabe beschlossen. Einige Grüne werden allerdings dem Unterstützungskomitee Stefan Hug-Portmann beitreten.

CVP empfiehlt Hug-Portmann

Der Vorstand der CVP Biberist empfiehlt den bisherigen Gemeindepräsidenten Stefan Hug-Portmann zur Wiederwahl. Dies schreibt die Partei in einer Medienmitteilung. Hug-Portmann sei vor 4 Jahren in einer fairen Ausmarchung neu gewählt worden.

Sein jetziger Gegenkandidat, Namensvetter und bis vor kurzem Parteikollege war langjähriger Wortführer der SP im Gemeinderat, stellte sich aber nicht zur Wiederwahl. Als Gemeindepräsident nähme er nun durch die Hintertür wieder Einsitz im Gemeinderat und zwar als «Parteiloser» anstelle eines der beiden gewählten CVP-Vertreter – eine Missachtung des Wählerwillens, so die CVP in ihrer Mitteilung.

Aufgrund erster Reaktionen wären vier weitere Jahre fruchtlose Konfrontation im Gemeinderat vorprogrammiert, anstatt dass man sich auf das Wohl der Gemeinde konzentrieren würde. Die CVP wolle das nicht, schreibt sie weiter.

Sie sei bereit, mit allen Kräften im Gemeinderat konstruktiv zusammenzuarbeiten, erkannte Defizite in der Gemeindeführung zu beheben, die Zukunft von Biberist zu gestalten und nicht nur zu verwalten, getreu ihrem Slogan «Zäme für es läbenswärts Biberischt». Vom Gemeindepräsidenten erwartet die CVP dasselbe.